The Bangles
„Watching The Sky“
Cherry Red (VÖ: 26.9.)
Boxset mit den Studioalben und einer CD mit Extras.
Aus ihrem Respekt für Girlgroups machten die Beatles keinen Hehl, als sie für die zweite LP „Please Mr. Postman“ aufnahmen, den Motown-Klassiker des Marvelettes-Songs hatten sie schon während der Cavern-Club-Ära in der Setlist. Seit Mitte der 60er-Jahre zunehmend aus der Mode, erlebte dieses Genre mit den Megasellern von Wilson Phillips und En Vogue, TLC und Destinys Child einmal mehr eine nächste Renaissance. An die Anfänge einiger von Florence Greenberg, Luther Dixon und Phil Spector superb produzierter Girlgroups knüpfte zwischendurch ein Quartett an, das sich 1981 im Paisley Underground von Los Angeles als eines der besten neuen weiblichen Vokal-Ensembles gefunden hatte.
Die Bangles schwärmten noch für klassischen Rock und Power Pop
Die Bangles wollten sich nicht mit Psychedelic Rock profilieren wie Rain Parade oder The Dream Syndicate. Sie schwärmten noch für klassischen und Power Pop. Was sie auch dokumentierten, als sie für ihr Debüt den Katrina-And-The-Waves-Song „Going Down To Liverpool“ aufnahmen. Auf die von Cyndi Lauper für ihre „Fun Tour“ ausgewählte Vorband wurde Prince aufmerksam. Der war so frei und generös, ihr den eigentlich für seine Band Appolonia 6 komponierten Song „Manic Monday“ zur Aufnahme für ihre erste LP anzubieten.
Mit diesem Top-Hit startete das bestens harmonierende Ensemble ab sofort eine ziemlich ruhmreiche Karriere beim Columbia-Label und konsolidierte sie mit dem Nummer-eins-Hit „Walk Like An Egyptian“. Neben ihren drei LPs findet man auf diesem Set 27 Zugaben – unter den frühen Singles auch eine gewöhnungsbedürftige Interpretation von Paul Simons „A Hazy Shade Of Winter“.
Diese Review erschien zuerst im Rolling Stone Magazin 10/2025.