Hat Spotify Wrapped soeben ein Comeback hingelegt?
Spotify Wrapped 2025 kehrt mit vielen neuen Features zurück, begeistert Nutzer weltweit und setzt nach einem Krisenjahr ein starkes Zeichen.
Es ist offiziell: Spotify Wrapped ist zurück vom Abgrund. Im vergangenen Jahr wurde die Jahresend-Datenübersicht der Plattform – bei der Spotify-Hörer mit der Musik konfrontiert werden, die sie tatsächlich gehört haben – wegen enttäuschender Datenpunkte und einer langweiligen Präsentation schlecht aufgenommen. Doch glücklicherweise übertrifft die Ausgabe von 2025 die des Vorjahres deutlich.
Neue Features und die Rückkehr der Lieblingsfunktionen
Dieses Jahr bot Spotify Wrapped fast ein Dutzend neuer Funktionen, die die Nutzer online bereits feiern. Von der Rückkehr der Top-Genres bis zur einzigartigen Freude der Listening Age hat Spotify Wrapped wieder spannend gemacht.
Die Leute lieben es – oder haben zumindest Spaß daran –, sich mit der Listening-Age-Funktion anhören zu lassen, wie alt sie „wirklich“ sind. Das spezielle einmalige Feature untersucht die Erscheinungsjahre der meistgehörten Songs einer Person und vergleicht sie mit Nutzern derselben Altersgruppe, um das Listening Age zu bestimmen. Das Ergebnis reicht von Teenagern bis zu Hochbetagten. Bei Prominenten wie Charli XCX und Laufey errechnete es 75 bzw. 85 Jahre. Grimes erhielt unglaubliche 92 Jahre.
Clubs, Listening Archive und mehr tiefgehende Einblicke
Ein weiteres einmaliges Feature war Clubs, das Hörer in eines von sechs Clubs einordnet – im Grunde basierend auf „Vibes“. „Ihr Club erfasst die emotionalen Qualitäten Ihres Musikjahres. Dazu gehören die Stimmungen, Genres und musikalischen Begriffe, die das, was Sie am meisten gehört haben, definierten“, heißt es in einer Spotify-Mitteilung. Es ähnelt ein wenig der Music Evolution von 2024, aber die Beschreibungen der Clubs – von Archivist bis Broadcaster – wirken deutlich ausgearbeiteter.
Nutzer teilen online außerdem die detailliertesten Dateien aus ihrem Listening Archive – einem neuen, aufschlussreichen Feature, das Erkenntnisse eines herausragenden Hörtags zusammenfasst. Das Feature wird von KI unterstützt, doch das hält niemanden davon ab, sich über die Informationen zu freuen.
Neue Präsentationsformen für Top-Songs und Top-Künstler
Zusätzlich zu den speziellen Funktionen von 2025 führte Spotify auch neue unterhaltsame Präsentationen für die Top-Songs und Top-Künstler ein: Erstere kommen mit einem Quiz, bei dem Nutzer ihren Top-Song erraten, letzteres wird als visuelles „Rennen“ der einzelnen Künstler dargestellt. Zudem scheint Spotify Wrapped auf zwei zentrale Beschwerden aus dem Vorjahr reagiert zu haben: die Rückkehr der Top-Genres und die Bitte um Top-Alben. Beides wurde erfüllt.
Die Plattform sieht bereits die ersten Erfolge ihrer Bemühungen. Spotify verzeichnete 200 Millionen aktive Nutzer und 500 Millionen Shares in den ersten 24 Stunden seit dem Launch am 3. Dezember. Der Anstieg entspricht einem Plus von 19 Prozent gegenüber 2024 und stellt laut Spotify die „erfolgreichste Wrapped-Veröffentlichung aller Zeiten“ dar. 2024 erreichte Spotify Wrapped die Marke von 200 Millionen aktiven Nutzern erst nach 62 Stunden.
Ein großer Sieg nach einem schweren Jahr für Spotify
Es ist ein großer Erfolg für Spotify nach einem schwierigen Jahr voller PR-Pannen. 2025 äußerten Nutzer online zunehmend die Überlegung, die Plattform zu verlassen und zu Konkurrenten wie Apple Music, Amazon Music, YouTube Music oder Tidal zu wechseln.
Einige Künstler und Organisationen boykottierten die Plattform sogar. Gruppen wie Working Families und die 50501 Movement starteten die Protestkampagne „Spotify Unwrapped“, um „die moralisch verwerflichen Handlungen von Spotify in diesem Jahr“ anzuprangern, darunter „ICE-Werbung, Förderung KI-generierter Musik und die Investition von CEO Daniel Ek in ein KI-Militärunternehmen“.
Kontroversen um Daniel Ek und politische Werbung
Im September nahmen zahlreiche Bands und Künstler ihre Musik aus Protest gegen den Krieg von der Plattform, nachdem Spotify-Mitgründer Ek zum Vorsitzenden von Helsing, einem deutschen Rüstungsunternehmen, geworden war. Später im Monat kündigte Ek an, als CEO zurückzutreten und ab 2026 als Executive Chairman zu fungieren.
Im selben Monat gab Spotify bekannt, dass die Plattform KI-gestützten Bands und Künstlern die Nutzung erlauben werde. Im Oktober berichtete ROLLING STONE, dass Spotify 74.000 Dollar vom Department of Homeland Security erhalten habe, um ICE-Rekrutierungs- und Selbstabschiebungsanzeigen zu schalten.