Musikbücher

„Three Steps To Heaven – The Eddie Cochran Story“ (HaiLeonard, ca. 25Euro)von Bobby Cochran und Susan Van Hecke ist nicht die erste Eddie-Bio, wohl aber die erste literarisch ansprechende. Dafür bürgt die Co-Autorin und Gene-Vincent-Biogralin, während Bobby Cochran, Eddies Neffe, bislang unbekannte Details aus seines Onkels Kindheit und Jugend beisteuert. Anekdotisches zumeist, aber auch musikologisch Erhellendes über die Hillbilly-Bop-Phaseder Cochran Brothers in den Mid-Fifties, Eddies Studio-Eskapaden und seine sagenumwobene UK-Tour mit Gene Vincent. „Eddie had been hopelessly possessed by the guitar“, erzählt der Neffe und dekliniert kennerhaft, da selbst Gitarrist, die Einflüsse. Merle Travis, Chet Atkins, James Burton, Chuck Berry. Eddies Rock’n’Roll-lnitialzündung freilich verdankte er „sorne kid by the name oi Elvis Presley“. Eddie hatte die Hysterie um den Jungen aus Tupelo, Mississippi, vor einer Halle in Dallas erlebt. Bei nächster Gelegenheit, in Nashville, ergatterte er ein Ticket und war „transformed“. „Like magic“ sei es gewesen „to see what that damned kid was doin‘ that was eatin‘ them damned gals‘ minds up“. Eddie traf Elvis, fand heraus, dass sie gar nicht so verschieden waren und stürzte sich ins ungewisse Abenteuer Rock’n’Roll. Den er prägen half wie wenige andere, als Gitarrist, Sänger, Songschreiber, Arrangeur, Produzent und Pin-up. Fünf Jahre nach Eddies Erweckung durch einen Elvis-Gig, nach „C’mon Everybody“, „Twenty Flight Rock“ und „Summertime Blues“- die Welt schien ihm zu Füßen zu liegen – starb Cochran bei einem Autounfall, an Ostern I960. Er war 21 Jahre alt.4,5 „All American Boys – The Walker Brothers Genesis“ (Cmusic Publishing, ca. 35 Euro)von Stephen J McParland ist ein Ausbund an Detailfreude, ein Auswuchs von seltener Recherchewut, geradezu gespickt mit Fakten und zahlreichen bisher unveröffentlichten Fotos. Die Musikszene von Los Angeles in den späten 50er und frühen 60er Jahren wird ausgebreitet, die Aktivitäten der „Gebrüder“ Walker werden haarklein beschrieben. Scott Engel als Schulsprecher mit Starallüren, der als Gitarrist oder Sänger mit wechselnden Formationen oder als Solist Dutzende von Platten zierte, von Rockabilly und Balladen über Surf, Folk und Hootenanny bis zu Stones-Covers, lange bevor er im UK zum Teen-Schwarm wurde und sukzessive lernte, das Rampenlicht zu meiden, als Europäer, Existenzialist und Eremit. John Maus, der, wie hier erstmals ausführlich dargelegt wird, nicht jener John Stewart war, mit dem Scott jahrelang kollaboriert hatte. Gary Leeds schließlich, der für die Standells getrommelt hatte und zum reichen, bewunderten Statisten mutierte. Kim Fowley, P.J.Proby

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