Bruce Springsteens Tour-Rider: Meeresfrüchte und Suppe – aber kein „Budweiser“-Bier

Seine Frau Patti Scialfa wünscht sich außerdem drei High-Fashion-Magazine – doch bloß nicht die „Cosmopolitan“.

Mit seinem Tour-Rider erfüllt Bruce Springsteen wohl jegliches Star-Klischee. Auf einem 37-seitigen Dokument äußert der Rock-Sänger mehr als 100 Extrawünsche– darunter Meeresfrüchte und Suppe. Das enthüllt nun die US-amerikanische Tageszeitung „News-Gazette“. Die Wünsche lesen sich derart hochgestochen, dass man fast von einer Satire reden könnte.

Während sich Springsteen vor seiner Show eine Hühnersuppe „mit viel Brühe“ wünscht, erwarte er danach 16 kalte, frische Shrimps „mit hausgemachter Meeresfrüchtesoße“ und zwei Tüten Rold-Gold-Brezeln „ohne Ausnahme“. Außerdem stehen auf der Liste des 74-jährigen Musikers ein halber Liter handgepresster Zitronensaft, sechs hartgekochte Eier ohne Eigelb, geschälte und in Scheiben geschnittene Äpfel und gewürfelte Wassermelone. Als Getränke-Auswahl sollen es jeweils vier Flaschen Congo-Pear, Costa-Rica-Clementine und Kula-Wassermelone sein. Seine Kabine soll außerdem einen Mixer, Toaster und Wasserkocher enthalten.

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Und auch Springsteens Frau Patti Scialfa wird nicht vernachlässigt und bringt ebenso viele Extrawünsche auf die Liste. Ihre Garderobe soll mit einer „hochwertigen Vase mit weißen Rosen“ geschmückt sein und drei High-Fashion-Magazine wie „Vogue“, „Elle“ und „Vanity“ enthalten – dabei aber bloß kein „Cosmopolitan“-Magazin. Ein Glas mit Martini-Oliven aus dem Gourmet-Laden, einen Obstkorb „mit Bananen, kernlosen weißen Trauben, grünen Äpfeln und Birnen“ sowie Flaschen mit Belvedere-Wodka und Santa-Margherita-Pinot-Grigio sollen außerdem bereit stehen. Als Mahlzeit wünscht sie sich entweder Hähnchenbrust ohne Haut, Lachs oder Thunfisch mit Gemüse, das „in ein wenig Olivenöl sautiert“ wird. Auch hier eine spezifische Bitte: bloß keine Zucchini.

Während das Ehepaar in der Umkleidekabinen isst, wird für die E Street Band ein Speisesaal bestückt. Dort soll Wildblaubeer-Fruchtaufstrich von der Marke St. Dalfour, Rice-Dream-Vanilledrink und Zimt-Rosinenbrot von Glutino angeboten werden. Gitarrist Steven Van Zandt bestellt wohl immer „wild gefangene“ Meeresfrüchte, die „Flunder, Garnelen, Seezunge, Tilapia oder Heilbutt aus Alaska – nicht aus dem Atlantik – sein können“.

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Alle Speisen und Getränke müssen „von höchster Qualität“ sein und „auf möglichst appetitliche Weise serviert und präsentiert werden“, das bedeutet mit Metallbesteck, Steingut-Geschirr und Leinentischdecken ohne zusätzlichen „Glitzer“.

Die Band und die Crew benötigen außerdem 408 Handtücher, 21 Sofas, 27 dimmbare Stehlampen und 15 Tischlampen, 16 nicht blühende Topfpflanzen, drei große und drei kleine Kühlschränke, 47 gepolsterte Stühle, neun Bürostühle auf Rädern und sieben Ganzkörperspiegel. Sechs Arten von alkoholischen Getränken sollen dem Produktionsbüro zur Verfügung gestellt werden, darunter sechs Flaschen „Qualitätsbier“, das „nicht Budweiser“ ist. Dazu soll am Tag der Show ein Masseur und eine Maniküre zur Verfügung stehen. Ersterer muss in der Lage sein, „Tiefengewebs-/Sportmassagen“ durchzuführen, während Letzterer „Acrylnägel für Männer und Frauen“ machen soll. Dabei steht der strikte Hinweis: „Das ist mehr als eine normale Maniküre.“

Abgesehen davon erwartet Springsteens Team für ihren Transport „SUVs im amerikanischen Stil“, von denen mindestens einer den Radiosender „SiriusXM“ empfangen sollte. Die Fahrer dieser und fünf weiterer Fahrzeuge müssen Englisch sprechen, ein COVID-Zertifikat besitzen und während der Fahrten maskiert sein.

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Doch der Tour-Rider kommt wohl erst 2024 wieder zum Einsatz. Der „Dancing In the Dark“-Sänger befinde sich zwar auf dem Weg der Besserung, musste aber aufgrund eines Magengeschwürs seine ganze restliche Tour für 2023 absagen und aufs nächste Jahr verschieben.

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