Weltfrauentag

Diese sieben Indie-Rock-Newcomerinnen müsst ihr einfach kennen

Anlässlich des Feministischen Kampftags möchten wir euch sieben spannende Newcomerinnen aus zwei der am stärksten männlich dominiertesten Genres vorstellen: Indie und Rock.

Auch im Jahr 2023 gibt es längst noch keine Gender-Gerechtigkeit auf der Welt – strukturelle Diskriminierungsformen reichen vom Gender Pay Gap und sexueller Belästigung bis hin zu weiblicher Altersarmut, was sich auch auf eine höhere Sterblichkeitsrate auswirkt. Auch in der Musikwelt sind die patriarchalen Unterschiede deutlich zu erkennen: Nicht nur die Charts, auch Festival-Lineups und Preiskategorien bestätigen die Ungleichheit, die noch immer zwischen cis-männlichen und FLINTA+ Künstler:innen besteht. Am 08. März ist der Weltfrauentag, bzw. der Feministische Kampftag – zu diesem Anlass möchten wir euch zehn neue weiblichen Stimmen aus zwei der am meisten männlich dominierten Genres vorstellen: Indie und Rock.

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Hier kommen sieben Newcomerinnen aus dem Indie-Rock, die ihr unbedingt kennen solltet:

01. Gloria Nussbaum

Der englische Begriff „nepo baby“ war vergangenes Jahr in aller Munde und bezeichnet prominente Personen, die als Kinder von berühmten Eltern geboren wurden und dementsprechend mehr Privilegien, Kontakte und Vorurteile besitzen als Kinder von nicht erfolgreichen Eltern. Unter diesen Gesichtspunkten müsste man Gloria Nussbaum eigentlich auch als „nepo baby“ zählen: Die Singer-Songwriterin ist die Tochter von Jake White (nein, nicht der Jack White, sondern der deutsche Musikproduzent, der unter anderem „Self Control“ für Laura Branigan und „I’ve Been Looking For Freedom“ für David Hasselhoff geschrieben hat). Doch Gloria Nussbaum ist ihren Weg bisher relativ eigenständig gegangen: Nachdem sie in Amsterdam nach einem Praktikum als Songwriterin gesignt wurde, ging sie nach London, arbeitete dort mit Dennis Neuer an ihrer ersten EP. In ihrer Musik treffen Sehnsucht und Schwermut aufeinander, musikalisch untermalt von wavigen Beats oder Post-Punk-Gitarren.

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02. Ethel Cain

Ethel Cain hat schon viel erlebt. Die 24-jährige Singer-Songwriterin wuchs als Hayden Silas Anhedönia in einer baptistische Südstaaten-Familie auf, merkte jedoch schon früh, dass sie im falschen Körper geboren wurde. Sie erzählt davon, als Kind von ihrem eigenen Vater missbraucht und von anderen Kindern aufgrund ihrer queeren Identität als „satanische Hexe“ bezeichnet worden zu sein. Es sind vor allem Horrorfilme und Gothic-Culture, die ihr in dieser Zeit etwas Halt geben. Nachdem sie mit nur 16 Jahren die Kirche verlassen und sich mit 20 Jahren als Transfrau geoutet hat, begann sie, an ihrem düsteren Alternative- und Dark-Wave-Pop zu arbeiten. Für ihre dritte EP „Inbred“ schloss sich Cain in eine leere Kirche ein und produzierte alle Songs selbst. Kritiker:innen bezeichneten die Musik auf der EP als „albtraumhaft, abgründig, versaut und endgültig“. Ihr Debütalbum „Preacher’s Daughter“ erschien 2022.

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03. Blondshell

Blondshell hat erst fünf Songs veröffentlicht – doch der Erfolg stellt sich jetzt schon ein: Drei Tracks ihrer jüngsten Single „Joiner“ haben bei Spotify bereits die Millionenmarke geknackt und auch Kritiker:innen zeigen sich begeistert von dem Alternative-Indie-Pop der New Yorker Musikerin, die eigentlich Sabrina Teitelbaum heißt. Ursprünglich als Jazz-Musikerin ausgebildet, entschied sich Teitelbaum kurz vor der Corona-Pandemie, sich von Genres nicht einengen zu lassen. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Für ihre Musik hat sie sich von Courtney Love, Patti Smith und Clare Sestanovich inspirieren lassen. Über ihre neue Single „Veronica Mars“ sagte die Musikerin: „Ich wollte, dass es sich so anfühlt, als würde man HBO schauen, wo man, auch wenn es heftig zugeht, immer noch eine gute Zeit hat.“

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04. Sir Chloe

Eigentlich hätte Dana Foote ihre Abschlussarbeit am Bennington College schreiben sollen – stattdessen beschloss die Musikkomposition-Studentin, ein Konzert zu veranstalten, das ausschließlich aus eigens geschriebener Musik besteht. Um dieses Vorhaben umzusetzen, gründete sie gemeinsam mit ihrem Bruder und engen Freund:innen eine Indie-Rockband mit dem Namen Sir Chloe. Ihren ersten Hit hatten sie – natürlich – mittels der Magie von TikTok: Der Song „Michelle“ ging auf der Plattform viral und verzeichnet heute mehr als 183 Millionen Aufrufe bei Spotify. Ihr Debütalbum „Party Favors“ erschien im Jahr 2020, ihre jüngste Single „Hooves“ wurde Ende Februar veröffentlicht.

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05. Rachel Chinouriri

Bei Rachel Chinouriri ist man immer ganz nah dabei: Ihre sanfte, fast schon ASMR-artige Stimme steht bei ihrem ruhigen Lo-Fi-Indiepop ganz im Fokus. Die britisch-simbabwische Singer-Songwriterin erfuhr eine „traditionelle afrikanische Erziehung“, wie sie in einem Interview sagte – was ihre Neugierde bezüglich britischer Popkultur nur intensivierte. Ihre größten musikalischen Vorbilder als Jugendliche waren Daughter und Lily Allen. Nachdem sie im Jahr 2018 damit begann, ihre Songs eigenständig auf diversen Streaming-Plattformen zu veröffentlichen, wurde sie schnell von Parlophone unter Vertrag genommen. Bisher hat die 21-Jährige zwei EPs und ein Album veröffentlicht.

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06. Sarah Kinsley

Wie wichtig es für weibliche Künstlerinnen ist, finanziell und kreativ unabhängig zu bleiben, hat Sarah Kinsley am eigenen Leib erfahren müssen: Die US-amerikanische Musikerin musste sich laut eigenen Aussagen mit „verdrehten“ Komplimenten herumschlagen, nachdem sie „nur“ als Feature in einem Song auftrat und ansonsten keinerlei Einfluss auf die Produktion hatte. Als sie daraufhin auch noch aus einem Bericht der University of Southern California erfuhr, dass sich nur 2 Prozent aller Produzent:innen weiblich identifizieren, entschied sich die 22-Jährige dazu, von hier an all ihre Musik selbst zu produzieren. Ihr Song „The King“ ging im Jahr 2021 auf TikTok viral, daraufhin veröffentlichte Kinsley eine gleichnamige EP, die vom NME in der Liste der besten Debütprojekte von 2021 mit aufgeführt wurde.

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07. BROCKHOFF

Im April spielt BROCKHOFF ihre ersten Solo-Shows in Berlin und Hamburg – zuvor machte die 22-jährige Musikerin vor allem als Vorband von Jeremias und Paolo Nutini auf sich aufmerksam. Musikalisch bewegt sich die Hamburgerin im Bereich des klassischen 90er-Indie-Sounds, die einen positiv gestimmter zurücklässt als zuvor, obwohl die Lyrics durchaus in die Tiefe gehen. Ihre beschwingten Gitarrenriffs und gelayerte Stimme erinnert zeitweise an die Musik von Phoebe Bridgers, Soccer Mommy und Ilgen Nur. BROCKHOFFS erste EP „Sharks“ erschien im vergangenen Sommer und wurde von der Kritik durchweg positiv aufgenommen.

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