Fußball-WM 2014: Schweiz gewinnt gegen Honduras 3-0

Die Schweiz profitiert von der EU-Migrationsmisere und hat ihre Garde durch Globalisierungs-Söldner ergänzt, die urschweizer Namen tragen wie Seferovic, Drmic, Gavranovic. Die Schweizer sind also auch noch die besseren Jugoslawen.

Die ROLLING STONE-Redaktion nimmt die Fußball-WM in Brasilien unter die Lupe – und tippt den Ausgang verschiedener Spiele. Rüdiger Suchsland gibt hier seine Einschätzung zum Spiel Schweiz gegen Honduras ab.

Schweiz: Honduras 3-0

Es war schon immer ein Rätsel, dass ein Mathematikgymnasiallehrer wie Ottmar Hitzfeld aus 23 Hauptschülern eine erfolgreiche Fußballmannschaft formen konnte. Aber man neigt wegen Hitzfelds staubtrockener und bis auf eine kleine Münchner Latino-Affäre immer etwas langweilige Art dazu, zu übersehen, welche enorme pädagogische Qualitäten dieser Mann hat. Mit einer Mischung aus Zuckerbrot und Peitsche und extrem effizienter Humorlosigkeit brachte Hitzfeld, der besser Coolfeld hieße, selbst schwere resozialisierungsresistente Fälle wie Lothar Matthäus und Stefan Effenberg zurück in die Fußballgesellschaft und den FC Bayern auf die Höhe der eigenen Ansprüche.

Derlei Ansprüche hat die Schweiz gar nicht, aber immer wieder gelangen Hitzfeld Coups wie der 1-0-Sieg vor vier Jahren gegen Spanien. Die Schnittmenge zwischen dem Lehrer und seinen Sennerburschen liegt in der Liebe zu Disziplin und klaren Ansagen; der Schweizer an sich bringt dazu höchste körperliche Robustheit und die den Deutschen abgehende Fähigkeit, im richtigen Moment vom Ordnungsliebhaber zum Anarchisten zu werden. Zudem profitiert die Schweiz von der EU-Migrationsmisere und hat ihre Garde durch Globalisierungs-Söldner ergänzt, die urschweizer Namen tragen wie Shaqiri, Xhaka, Mehmedi, Fernandes, Dzemalli, Seferovic, Drmic, Gavranovic. Die Schweizer sind also auch noch die besseren Jugoslawen. Nur in der Abwehr heißen die Recken wie man sich’s vorstellt: Lichtsteiner, Ziegler, Lang, Schär, van Bergen.

Diese schlagkräftige Mischung ist für mehr als das Achtelfinale gut. Gegen Frankreich zeigte sie ihre Offensivqualitäten und machte nur den falschen Fehler, mitspielen zu wollen. Gegen Honduras wird aber ein klarer Sieg und der zweite Platz herauskommen, zumal Honduras im Frauenfußball besser ist, und die Ausnahme die die mathematische Regel bestätigt, dass die Latinos diesmal sämtliche europäischen Teams vom Platz fegen: 3-0 für die Schweiz.

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