Hätte Peter Jackson mit den Beatles arbeiten müssen, wäre er ausgeflippt

„Ich meine, so sehr ich die Beatles auch liebe, ich wäre sicher öfters laut und wütend geworden.“

Peter Jackson erzählte, dass er als Regisseur von „Let It Be“ mit ziemlicher Sicherheit „ausgeflippt wäre“. Die Beatles-Doku wurde 1969 von Michael Lindsay-Hogg gedreht und ein Jahr später veröffentlicht.  2019 bekam Jackson die Möglichkeit, das über fünfzig Stunden umfassende Filmmaterial von damals zu sehen. Daraufhin entschloss er sich dazu, es neu zu schneiden. Denn viele der damaligen Aufnahmen waren der Öffentlichkeit bisher nicht zugänglich gewesen. Daraus entstand mit „The Beatles: Get Back“ eine achtstündige Ode an die Entstehung des Albums „Let It Be“.

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„The Beatles: Get Back“ begleitet die ehemaligen Pilzköpfe bei den zwei Wochen andauernden Songwriting- und Probe-Sessions für ihr letztes Album „Let It Be“ und fängt sowohl die Freundschaft der Fab Four als auch deren innere Spannungen und Konflikte ein. Den Abschluss der Doku bildet das legendären Rooftop Concert der Beatles.

„Es wirkte als ob Lindsay-Hogg unaufhörlich einen Sack Flöhe hüten musste“

Die Sichtung des Materials von damals beschreibt Jackson als „unglaublich“. Regisseur des damaligen Filmes wäre er aber trotzdem nicht gerne gewesen, wie er in einem Q&A erzählt: „Es wirkte als ob Lindsay-Hogg unaufhörlich einen Sack Flöhe hüten musste und ich dachte mir so oft, dass ich dabei ausgeflippt wäre“. Der Filmemacher ergänzt: „Ich meine, so sehr ich die Beatles auch liebe, ich wäre sicher öfters laut und wütend geworden, weil sie mich verrückt gemacht hätten“.

Trotzdem mochte es Jackson besonders, Lindsay-Hogg bei der Arbeit zu beobachten: „Einige meiner liebsten Passagen in den Outtakes waren die mit Michael [Lindsay-Hogg], weil ich selbst nicht in einer Band spiele – ich liebe die Beatles und sehe ihnen gerne zu – aber im Endeffekt konnte ich mich mit Michael am meisten identifizieren“.

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„Aber ist es wirklich interessant, den Beatles fast acht Stunden lang dabei zuzusehen, wie sie sich durch halbfertige Lieder proben, Schnittchen essen, Tee trinken, Konflikten aus dem Weg gehen, Witze reißen und sich vom Zufall oder der ersten Eingebung treiben lassen?“, fragt ROLLING-STONE-Redakteur Maik Brüggemeyer in seiner Rezension. „Auf jeden Fall! […] ‚Get Back‘ ist ein extrem unterhaltsames Kammerspiel über Kunst und Kontrolle, Freundschaft und Verrat.“

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