Jon Voight sagt: „Make Hollywood great again!“, räumt Zoll-Idee ein
Jon Voight schlägt Trump Filmzölle vor – Hollywoods Produktion soll zurück in die USA. Ein umstrittener Plan zwischen Protektionismus und Kulturpolitik.

Jon Voight bestätigte, dass er Donald Trump „Empfehlungen vorgelegt“ habe, Zölle auf Filme zu erheben, die außerhalb der USA produziert werden.
Treffen in Mar-A-Lago – Der Ursprung des Plans
Trump hatte angekündigt hatte, dass er das Handelsministerium und den Handelsbeauftragten der Vereinigten Staaten ermächtigen werde, den Prozess zur Einführung eines 100-prozentigen Zolls auf amerikanische Filme, die in „fremden Ländern“ produziert werden, einzuleiten. Es wurde spekuliert, dass Voight dafür verantwortlich sei. Nun hat der Schauspieler ein kurzes Video veröffentlicht, in dem er seine Absichten darlegt.
„Plan zur Rettung Hollywoods“ – Die Kernpunkte
„Ich habe mich kürzlich mit unserem Präsidenten Donald J. Trump getroffen, der die Unterhaltungsbranche liebt“, sagt Voight in dem Video, das er auf seinem Account auf X unter dem Titel ‚Plan zur Rettung Hollywoods‘ gepostet hat. “[Er] möchte, dass Hollywood floriert. Und dass Filme größer und besser als je zuvor werden, wie er sagt. Dass die Produktionen zurück nach Hollywood in die USA kommen. Das Hollywood, in das ich mich als Kind verliebt habe. Und zu dem ich während meiner Karriere beitragen durfte. Unsere Branche hat in den letzten Jahren sehr gelitten. Viele Amerikaner haben ihre Arbeitsplätze durch Produktionen verloren, die ins Ausland verlagert wurden. Die Lage ist sehr ernst. Menschen haben ihr Zuhause verloren. Sie können ihre Familien nicht ernähren.“
Er fuhr fort: „Nach Treffen mit vielen führenden Vertretern der Unterhaltungsbranche habe ich dem Präsidenten Empfehlungen für bestimmte Steuerregelungen vorgelegt, die der Branche helfen können. Einige Bestimmungen könnten verlängert, andere wiederbelebt oder neu eingeführt werden. Dies würde der Film- und Fernsehproduktion und unseren geliebten Kinos helfen, die für das Familienleben in Amerika so wichtig sind.“
Steueranreize, Förderprogramme für Kinos und Produktionsfirmen sowie Änderungen im Steuerrecht
Voight skizzierte seine Pläne in einer Pressemitteilung, die am Montag von einem Vertreter Voights und seinem Geschäftspartner Steven Paul verschickt wurde. Sie umfasst eine Kombination aus Steueranreizen auf Bundesebene, Änderungen des Steuerrechts, Koproduktionsabkommen und Infrastrukturzuschüssen für Kinobesitzer, Produktions- und Postproduktionsfirmen, laut The Hollywood Reporter.
Bemerkenswert ist, dass in der Pressemitteilung nur kurz von Zöllen die Rede ist. Wobei „Zölle unter bestimmten begrenzten Umständen“ gefordert werden. Und nicht die von Trump angekündigten 100 Prozent auf alle ausländischen Filme. Der Plan ist das Ergebnis monatelanger Treffen zwischen Voight, seinem Team und Vertretern der Unterhaltungsbranche. Darunter Studios, Streaming-Anbieter und Gewerkschaften. Voight und Paul bestätigten, dass sie sich am Wochenende mit Trump in Mar-A-Lago getroffen haben. Sie sagten, das Weiße Haus prüfe ihre Vorschläge.
Trump kündigt 100 %-Zölle auf ausländische US-Filme an
Voight, ein langjähriger Trump-Anhänger, wurde Anfang dieses Jahres neben Mel Gibson und Sylvester Stallone zu einem von Trumps „Sonderbotschaftern“ für Hollywood ernannt. „Diese drei sehr talentierten Menschen werden meine Augen und Ohren sein. Und ich werde umsetzen, was sie vorschlagen“, sagte Trump damals. „Es wird wieder wie in den Vereinigten Staaten von Amerika selbst sein. Das Goldene Zeitalter Hollywoods!“
Protektionismus im Namen der Kultur
Diese Themen fanden sich auch in Trumps Ankündigung des undurchsichtigen Filmzollplans am Sonntag wieder. Der Präsident erklärte, er werde 100-prozentige Zölle auf Filme genehmigen, die in „fremden Ländern“ produziert werden, auch bekannt als „Runaway Productions“. Trump bezeichnete diese Produktionen als „Bedrohung der nationalen Sicherheit“. Und behauptete, sie würden die Filmindustrie „sehr schnell zugrunde richten“.
„Andere Länder bieten alle möglichen Anreize, um unsere Filmemacher und Studios aus den Vereinigten Staaten wegzulocken“, schrieb Trump auf Truth Social. Und fügte hinzu: „Dies ist eine konzertierte Aktion anderer Nationen und daher eine Bedrohung der nationalen Sicherheit. Es ist, neben allem anderen, eine Botschaft und Propaganda!“
Voights Plan vorsichtiger formuliert
Es ist wahr, dass die Zahl der Arbeitsplätze in der Filmindustrie, insbesondere in Kalifornien, in den letzten Jahren aufgrund hoher Produktionskosten und geringerer Anreize deutlich zurückgegangen ist. Viele Produktionen sind zwar in andere Teile der Vereinigten Staaten (wie Atlanta) verlegt worden. Aber dank lukrativer Anreize von Ländern wie Großbritannien und Kanada sind sie auch ins Ausland gegangen. Viele Filme werden jedoch aus kreativen und nicht aus wirtschaftlichen Gründen im Ausland gedreht. Und diese Filme würden bei einer Umsetzung offenbar ebenfalls zu 100 Prozent betroffen sein.