Kiss: Gene Simmons wird zum Finanzberater
Das fleißige Hardrock-Bienchen hat genug Geld eingespielt, um „die nächsten zwei bis drei Generationen zu versorgen“
Auf die nächste Show von Kiss müssen noch bis zum Jahr 2027 warten. Dann treten die Schminkegesichter wieder auf die Bühne, Allerdings als Avatare, nach dem Strickmuster des erfolgreichen ABBA-Spektakels in London (das noch bis zum Februar 2026 laufen soll).
In einem Podcast verriet Rhythmusgitarrist Paul Stanley im letzten November, dass man sich auf eine Mischung aus „Cirque de Soleil und Star Wars“ einstellen sollte. Also mächtig Action, und dazu dann „ I Was Made To Lovin’ You Baby“ oder auch „Detroit Rock City“.
Sein Bassmann-Kollege Gene Simmons ist ebenfalls öfters in launigen Plauder-Runden unterwegs. Im US-Podcast „The MoneyDew“ gab er kürzlich allerlei Finanz-Tipps gepaart mit Lebensweisheiten. Über seine Vermögensverhältnisse sprach er recht offen.
Seine Saga beginnt mit seiner jüdischen Mutter Flora Kovacs, die das Nazi-KZ Mauthausen überlebte und später als Florence Klein in den USA ihrem Sohn beibrachte, wie man verantwortungsbewusst mit der Kohle umgeht.
„Interessant wie verschiedene Kulturen unterschiedliche Vorstellungen von Geld haben. Wenn man nicht jüdisch ist, gilt laut Benjamin Franklin: Ein gesparter Penny ist ein verdienter Penny – übrigens sind es heute zwei verdiente Pennys, denn das war vor Steuern, bevor es in Amerika Steuern gab, einschließlich der Bundessteuern. Wenn man also nicht jüdisch ist, sagen die Leute: ‚Oh, du bist sparsam.‘ Wenn man jüdisch ist, heißt es: ‚Du bist verdammt geizig.‘“
Auch diese Weisheit hat er auf Lager: „Wenn jemand sagt, ich sei geizig, sage ich: ‚Danke. Ich bin schlau, du Schrottkopf. Abgerechnet wird zum Schluss! Und für alle Leute, die Dir krumm kommen, ist es die beste Antwort, sie für dich arbeiten zu lassen. Ansonsten bleib` stets auf Zack. Arbeite hart, härter als dein Nachbar. Halte dein Vermögen zusammen, wieviel auch immer das sein mag. Gut zu leben, ist die beste Rache.“
Er habe, so Simmons, seinen eigenen Kindern den Wert des Geldes und das harte Arbeiten beigebracht, Ansonsten habe er reichlich Knete verdient und diese ordentlich verwaltet, damit auch die Kinder und Enkelkinder ein angenehmes Leben führen können.
„Ich habe meine Finanzen so geregelt, dass die nächsten zwei bis drei Generationen versorgt sind. Deshalb muss man diversifizieren … Ich habe also breit gesetzt. Und in Kryptowährungen, Immobilien, Aktien, Anleihen, Termingeschäften und Rohstoffen investiert.“
Der Hintergrund für diese selbstbewusst-lässigen Aussagen des 76-Jährigen ist letztlich der Verkauf des Musik-Katalogs und der Rechte an der „Marke“ Kiss an die schwedische Pophouse Entertainment Group im April 2024 für rund 300 Millionen Dollar. Eine solide Basis für die Anlage-Strategie a la Simmons.
In einem Interview mit dem US-Magazin „People“ erklärte Simmons, dass der Verkauf des Katalogs der Band für ihn „das Natürlichste auf der Welt“ gewesen sei, Allerdings hätte sie „nie dafür Akquise betrieben“.
Er sagte: „Das Leben zieht vorbei, während man damit beschäftigt ist, wichtige Pläne zu schmieden. Wir hatten vor, respektvoll und stolz in den Sonnenuntergang zu reiten. Schließlich waren wir ein halbes Jahrhundert lang auf Tournee.“ Irgendwann kam die Erkenntnis auf, dass man auf keinen Fall bis zum bitteren Ende weiter touren wollte. „Ich will nicht mit meinem Rollator da rausgehen.“
Ansonsten agiert Simmons nach der Devise „Kleinvieh macht auch Mist“
Anfang des Jahres hatte er angekündigt, dass ein echter Fan ein Tag lang sein Roadie zu dürfe – zum stolzen Vorzugspreis von 12.500 Dollar.
Zum Paket gehörte ein Essen, dann Mitarbeit beim Bühnen-Aufbau. Eine Vorstellung bei der Show, ein bis zwei Strophen Mitsingen. Besagter Fan darf einen Freund oder Freundin mitbringen Zudem gibt es eine von Simmons persönlich signierte Bassgitarre obendrauf.
Der Zuschlag erhielt ein 52-jähriger pensionierter Strafvollzugsbeamter aus New York namens Dwayne Rosado. Dieser sagte der „New York Times“, dass das Erlebnis den Preis „absolut wert” gewesen sei. Rosado wurde von seinem 13-jährigen Sohn Zach begleitet. „Man lebt nur einmal, und ich möchte das Leben erleben. Ich werde nicht mit viel Geld sterben. Ich werde glücklich sterben.”