Miss Thompson spricht mit dem Kaiser des Klatsch: Perez Hilton

Perez Hilton war in Therapie und telefoniert dennoch munter mit Miss Thompson. "It's fun!", schwört er, und meint damit die Therapie ebenso wie das Gespräch. Kürzlich ist das erste Buch von Hilton erschienen. Kein Tratschroman - sondern ein Kinderbuch.

Perez Hiltons (aka Mario Lavandeira) Tage als böse Lästerhexe sind vorbei. Perez war in Therapie. Er fand folgendes heraus: Date keine „Dirtbags“. Und, noch wichtiger: „Meine Website ist meine Zunge. Wenn ich nicht bloggen kann, fühle ich mich, als ob sie abgeschnitten ist.“

Falls Perez jemand nicht kennen SOLLTE. Er hat in den letzten fünf Jahren die Welt verändert. Er nahm Paparazzi-Fotos von Kim Kardashian und Paris Hilton oder Lady Gaga und malte mit einem weißen Stift ungezogene Sache auf die Motive. Oder er schrieb Wörter auf ihre Busen. Oder ihre Hintern. Je nach Foto. Damit wurde Perez sehr berühmt. Er sendete simple Botschaften via Internet. Botschaften, die man in Orange County, New York oder Leipzig verstehen konnte: Schau, dieser Prominente MUSS Spaß verstehen können.

Doch eines Tages hatte Perez genug.  Er war müde, ja richtig übermüdet, immer nur zu lästern.  Dann laß Perez über schwule Teenager in den USA, die sich umbrachten, weil ihre Klassenkameraden sie nicht in Ruhe lassen wollten. Das hat Perez irritiert, er sah mit eigenen Augen „was passiert, wenn du über andere Leute lästerst. Ich wollte nicht mehr andere schlecht machen.“  Die Lösung: ein Kinderbuch.

Das Universum hat Perez vor kurzem gesagt, er soll eins schreiben (das war im März 2011). Es heißt „The Boy With The Pink Hair“ (Perez hatte mal pink hair, aber er ist nicht der Junge auf dem Cover und „Nein! Das Buch ist nicht über mich!“ ) und Perez findet, er 100prozentig die richtige Person, um so ein Buch zu schreiben. „Ich habe in der Vergangenheit Fehler gemacht und habe sie korrigiert. I am not talking the talk, I am walking the walk.“ Perez ist daher berechtigt anderen zu sagen: Es geht! Du kannst dich verändern! „Jeder ist ein Freak und ein Außenseiter. Jeder.“  Das erste Rauschen in der Leitung seit wir telefonieren. Das Universum stimmt zu. Oder kritisiert es Perez Aussage?

Ich frage Perez also Mario, wer seine Vorbilder sind.

„Madonna!“ Warum? „Sie arbeitet am härtesten, sie arbeitet hart, und ich meine hart.“

„Ophra Winfrey!“ Warum? Einfache Antwort. „Talent.“

„Angelina Jolie!“ Warum? „Ich würde ihre Vergangenheit als ‚colorfull‘ bezeichnen. Genau wie meine. Aber sie hat es geschafft, die Meinung der Menschen über sie zu ändern.“

Transformation. Ändere Dich! Das sind jetzt Perez Hilton neue Themen. Ob ein Hintern zu dick ist, interessiert ihn nicht mehr. Er selbst nimmt gerade ab, immer mehr. Sein Haar, seine Zähne, alles immer TV-tauglicher.

Perez, wie war das denn nun mit der Therapie? Kannst du so was empfehlen? „Natürlich kann ich! Ich liebe es. Ich bin dahin gegangen, weil ich meinen Freunden 48 Stunden von dem Typ erzählte, mit dem ich damals liiert war. Ich wollte nur noch mehr über ihn reden. Meine Freunde haben das nicht mehr ausgehalten.“ 

Perez lernte auch, dass das Böse ihn nicht weiter bringt. Es bringt nicht mal mehr Geld.  Und: Er mag jetzt lieber Leute mit Humor. Vor ein paar Wochen saß Perez bei Kim Kardashians Hochzeit. „Es war eine sehr  intime Feier. Trotzdem wissen die Kardashians, wie man feiert. Und sie sind lustig. Sie lachen über sich selbst.“  Im  Gegensatz übrigens zur bösen Paris. Genau, die Blondine, die Perez praktisch ihren berühmten Namen lieh. „Die Leute können nichts mehr mit Paris anfangen.“ Perez bedauert das. Aber es ist die Wahrheit des Perez. Paris, bitte, ändere dich nicht.

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