Nicht zu vergessen: Phil Lynott

Die Stimme hat ihm Gott geschenkt. Aber was Philip Parris Lynott. dieser große irische Romantiker und Hasardeur, mit dieser Stimme machte, wie er mit ihr spielerisch die Akkorde umgarnte, mal zurückfallend, dann wieder vorauseilend, mit natürlicher Dominanz – das erinnerte an die große Kunst der Verführung. Songs waren bei Lynott immer Geschichten: In den besten von ihnen deklinierte er als eine Art Ein-Mann-Ensemble die Charaktere durch. So gibt er in „Mexican Blood“ zunächst mit festem Timbre der aufrecht stolzen Mexikanerin eine Stimme, wird dann mit flehentlichem Barmen zum liebeskranken Verehrer, um schließlich die virile Roheit und unerbittliche Härte des Gesetzeshüters zu mimen. Am Ende liegt das Mädchen tot im Staub, ein Happy End gab es bei diesem Mann weder im Leben noch in der Kunst. Lynott war kein Schauspieler, wie Sowie einer ist. Wenn er von Glücksrittern, Trinkern und Verzweifelten sang, sang er immer vor allem über: Phil Lynott.

Abonniere unseren Newsletter
Verpasse keine Updates