„Orange Is The New Black“: Knast-Koller – Die große ROLLING-STONE-Reportage

Zu alt, zu schwarz, zu lesbisch oder zu gewichtig für Hollywood: Mit der Netflix-Serie "Orange Is The New Black" haben starke Frauen eine Revolution des Fernsehens angezettelt. Von Mac McClelland

Fast das Handtuch geworfen

Sie ist nicht die Einzige. Aduba sitzt in einem Café in Chelsea. Sie trägt nicht die geknoteten Zöpfchen, die wir aus dem Fernsehen kennen, sondern glatte, seidige Locken und ein elegantes Ensemble aus Hose und Pullover. Die Tochter nigerianischer Einwanderer galt auf der Highschool als Leichtathletik-Talent, studierte Oper an Bostons Konservatorium, entdeckte dann aber ihre Leidenschaft für die Schauspielerei.

Als sie sich mit 31 Jahren von ihrer Romanze verabschieden wollte, hatte sie nicht eine Rolle in Film oder Fernsehen ergattern können. Was nicht an mangelndem Engagement lag: Sie war im Theater aufgetreten und hatte eine Audition nach der anderen besucht. Aber „selbst im Theater war ich irgendwie fehl am Platz. Ich sah dort nichts von einer gesellschaftlichen Vielfalt – und auch nicht den Wunsch, etwas an dieser Situation zu ändern.“

Nachdem sie eine erfolglose Audition für die Cop-Serie „Blue Bloods“ absolviert hatte, warf sie das Handtuch. „Ich fuhr im Zug nach Hause und konnte die Tränen nicht zurückhalten. Ich hatte unter alles einen Schlussstrich gezogen. Es tat mir im Herzen weh, weil ich die Schauspielerei wirklich geliebt hatte.“ Also würde sie Jura studieren – damit zumindest ihre Eltern stolz auf sie wären.

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