Um ihre Unterstützung für die Ukraine zu bekunden, haben Pink Floyd und David Gilmour angekündigt ihre Musik von Streamingdiensten in Russland und Belarus zurückzuziehen.
Am 24. Februar hatte der russische Präsident Wladimir Putin das Kriegsrecht verhängt und den Invasionskrieg in der Ukraine begonnen. Etliche Musiker*innen haben sich den Protesten gegen den Krieg angeschlossen – nun auch Pink Floyd. Deshalb habe man jegliche seit 1987 veröffentlichte Musik von den Streamingdiensten zurückgezogen, schrieb die Band jetzt auf Twitter. Dies betreffe auch alle Solo-Aufnahmen David Gilmours. Warum diese Maßnahme nur Musik ab 1987 betrifft, wurde nicht kommentiert – könnte aber mit der Tatsache zusammenhängen, dass Floyd-Songs vor 1987 noch gemeinsam mit Roger Waters publiziert wurden; womöglich haben sich die zerstrittenen Lager Gilmour/Mason und Waters hier wieder mal nicht auf ein gemeinsames Vorgehen einigen können. Dass auch Waters ein Gegner des Kriegs ist, brachte er zum Ausdruck (siehe weiter unten).
To stand with the world in strongly condemning Russia’s invasion of Ukraine, the works of Pink Floyd, from 1987 onwards, and all of David Gilmour’s solo recordings are being removed from all digital music providers in Russia and Belarus from today. pic.twitter.com/lTV7T3y29u
— Pink Floyd (@pinkfloyd) March 11, 2022
Gilmour fügte auf seinem Profil hinzu: „Russische Soldaten, hört auf, Eure Brüder zu töten. In diesem Krieg wird es keine Gewinner geben. Meine Schwiegertochter ist Ukrainerin und meine Enkelinnen wollen ihr schönes Land besuchen und kennenlernen. Hör auf damit, bevor alles zerstört ist.“
Russian soldiers, stop killing your brothers. There will be no winners in this war.
My daughter-in-law is Ukrainian and my grand-daughters want to visit and know their beautiful country. Stop this before it is all destroyed.
Putin must go pic.twitter.com/VE4oMsUIRf
— David Gilmour (@davidgilmour) March 1, 2022
Sein Statement schließt mit dem Satz: „Putin muss gehen“.
Roger Waters, ehemaliges Mitglied der Band, hatte den Krieg in einem offenen Brief an einen ukrainischen Fan als „Tat eines Gangsters“ bezeichnet.
„Ich bin angewidert von Putins Invasion in der Ukraine“, fuhr er fort. „Meiner Meinung nach ist es ein krimineller Fehler, die Tat eines Gangsters. Es muss eine sofortige Waffenruhe herrschen. Ich bedauere, dass westliche Regierungen das Feuer schüren, das Ihr schönes Land zerstören wird, indem sie Waffen in die Ukraine werfen, anstatt sich an der Diplomatie zu beteiligen, die notwendig sein wird, um das Gemetzel zu stoppen.“
Mit ihrem Statement sind Pink Floyd nur eine von vielen Bands, die sich in den letzten Wochen solidarisch mit der Ukraine gezeigt haben. Green Day etwa sagten vor kurzem etwa ein Konzert in Moskau wegen des Krieges ab.