Bill Evans Trio – At Shelly’s Manne-Hole

Im Mai 1963, als diese Live Sessions in Hollywoods berühmtem Jazz-Club auf Band gebannt wurden, schien Bill Evans die Trio-Besetzung bereits ausgereizt zu haben. Etwa mit dem lässig-druckvollen Gespann Sam Jones und Philly Joe Jones auf „Everybody Digs“ von 1958 oder mit jener Rhythm Section aus Scott LaFaro und Paul Motian, die er selbst als „einmaligen Glücksfall“ bezeichnet und deren kluges Understatement ihn auf seinen besten Platten wie „Waltz For Debby“ kongenial ergänzt hatte, in all diesen Jahren galt Evans als umstritten, seine etüdenhafte Eleganz und mangelnde Groove-Bereitschaft schienen mit der Aggressivität des Bop unvereinbar. Selbst die Tasten-Perfektion auf „Kind Of Blue“ ließ exponierte Kritiker wie Cecil Taylor nicht verstummen. Evans ärgerte das, seinem Stil blieb er indes treu. Hier an der Seite von Chuck Israels am Bass und Larry Bunker am Schlagzeug, beide weniger virtuos als variabel agierend, passend zum überwiegend robusten Material. Monks „Round Midnight“ bewegt sich auf der dunklen Seite der Straße, fern der Laternen, „Blues In F“ zeigt Evans in beinahe rustikaler Laune, jedenfalls nicht halb so schläfrig wie bei späteren Gelegenheiten. Die Pressung bietet Hi-Fi deluxe, auf 45rpm.

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