Calvin Russell – Rebel Radio: Russell klingt bei diesen Cover-Versionen mal ganz anders als sonst

Russell klingt bei diesen Cover-Versionen mal ganz anders als sonst Zunächst glaubt man an ein Versehen. Daran, dass man in der Hektik und Masse des täglichen Musikhörens vielleicht Inhalt und Hülle vertauscht hat. Dann schaut man noch mal aufs Cover, zurück auf die CD, hört noch mal genauer hin und muss konstatieren: Der alte Calvin Russell ist auEJRebel Radio“ nicht mehr (ganz) der alte. Und das ist gar nicht mal übel so. Townes ist gleich dreimal vertreten, wobei Russell das unerbittliche „Still Lookin‘ For You“ ebenso engagiert bewohnt wie das tröstliche „TU Be Here In The Morning“. Bei Gillian Welch dC David Rawlings fand er JBarroom Girls“ und,,Pass Ybu By“, derweil Gary Nicholsons „Shadow Of Doubt“ auch mal bluesiges Zwielicht garantiert. Bei Kimmie Rhodes pflückte sich Russell eine „Wild Rose“ und steckt sie sich galant ins Knopfloch. Jagger 8C Richards mit „No Expectations“ zu covern, ist prinzipiell in diesem Kontext gewiss keine schlechte Idee, wird aber dann doch eine Spur zu gemütlich interpretiert. Dass es längst ungemütlich geworden ist für den stinknormalen „Country Boy“ da draußen, ist Calvin Russell aber selbst – oder gerade erst – in seinem Schweizer Exil aufgefallen. „What good is a country boy for if there ain’t no country anymore?“, will er also – musikalisch stilecht – in einem seiner nur drei eigenen Songs wissen. Eine ebenso gute wie naheliegende Frage. Da bleibt als Antwort, auf dem Schlusspunkt „Nothin‘ Is“, wohl nur das berühmte Pfeifen im Walde. JÖRG FE YER

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