The Sea And Cake :: The Moonlight Butterfly

Fein geflochtene Arrangements, manchmal fast unerträglich leicht

Kein Schmetterling, sondern die Bleistiftskizze eines Elefanten ziert das Cover der neuen Platte von The Sea And Cake. Und tatsächlich beschreibt dieses Bildnis am besten die beiden Pole, zwischen denen sich die Band bewegt: Es ist eine leichte und zugleich schwere Kunst.

Auf „The Moonlight Butterfly“ wachsen die Klanglandschaften nahtlos ineinander, werden Jazz und Elektronik integriert, ohne die dünne Popgrundierung zu beschädigen. Man könnte die fein geflochtenen Arrangements für monoton halten, doch ist es vielmehr die Methode, die hier häufig überstrapaziert wird: Kurze Songs verschwinden hinter behutsam übereinander geschichteten Soundfragmenten. Das funktioniert prima im ausufernden „Inn Keeping“, das mit Elliott-Smith-Sensibilität beginnt und in Wilco-Konstrukten, circa „Yankee Hotel Foxtrot“, endet. Der Titelsong ist ein herrlich blubberndes und pulsierendes Instrumental. Andere Songs wie „Up On The North Shore“ und „Monday“ bleiben dagegen blass.

„The Moonlight Butterfly“ ist zu bescheiden – einige werden sagen: belanglos -, um in sogenannten Kulturkreisen gefeiert zu werden. Möglicherweise hat das Trio hier auch eine reifere Popmusik angestrebt, eine Musik, die in ihrer Versponnenheit so geschmackssicher ist, dass es auf die Dauer fast unerträglich leicht wird. (Rough Trade) Max Gösche

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