Ringo Starr glaubt, die Beatles hätten ohne McCartney „wahrscheinlich nur zwei Alben gemacht“

Der Beatles-Drummer über die fehlende Arbeitsmoral der Band – und die Umtriebigkeit von Sänger McCartney.

13 Studioalben haben die Beatles zwischen 1962 und 1970 veröffentlicht, als arbeitsscheu konnte man die Band nicht bezeichnen. Ex-Drummer Ringo Starr behauptete nun aber indirekt das Gegenteil. In einem Interview gab der Musiker an, die Beatles hätten vielleicht nur „zwei“ ihrer Tonträger aufgenommen, wenn Sänger Paul McCartney nicht gewesen wäre. Dieser habe die „faule“ Band ständig gegen ihren Willen zum Arbeiten überredet – mit großem Erfolg.

„Oh Gott, nicht schon wieder“

„Ich habe neulich zu jemandem gesagt, wenn Paul nicht in der Band gewesen wäre, hätten wir wahrscheinlich zwei Alben gemacht, weil wir faule Säcke waren“ berichtete Starr „KMRS“ mit einem Schmunzeln. „Aber Paul ist ein Workaholic. John und ich saßen im Garten und genossen die grüne Farbe des Baumes, als das Telefon klingelte und er sagte: ‚Hey, Jungs, wollt ihr reinkommen? Lasst uns ins Studio gehen!‘ […] Wir haben dreimal mehr Musik gemacht, als wir es jemals ohne ihn getan hätten, denn er ist ein Workaholic und er liebt es, loszulegen.“

Von recht nach links: John Lennon (1940 – 1980), George Harrison (1943 – 2001) und Paul McCartney gemeinsam im Studio, 1968

Der Musiker gab zudem zu, er und die anderen wären oft genervt gewesen von Maccas Umtriebigkeit. „Oh Gott, nicht schon wieder“ habe er sich bei dessen Anfragen oft gedacht.

Am Ende, so Starr, habe aber immer der Spaß an der gemeinsamen Musik überwogen. „Sobald wir es geschafft hatten, liebten wir es natürlich“ schwärmte er. Und an anderer Stelle: „Wenn wir zu viert spielten, war das einfach der beste Ort auf der Welt. Abgesehen davon, dass ich berühmt war, war ich in all diesen Räumen und hatte die Freude, mit John, George und Paul zu spielen. Ich habe großartige Erinnerungen daran.“

„Ich bin ein Einzelkind und ich hatte drei Brüder“

Doch damit nicht genug der Schwärmerei: „Ich war in ein paar guten Bands und am Ende bin ich bei der besten Band auf der Welt gelandet“, führte Starr seine Lobeshymne auf die Beatles fort. „Wer hätte gedacht, dass es so verrückt werden würde?“

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Auch über seine verstorbenen Ex-Bandkollegen John Lennon und George Harrison redete Starr. Auf die Frage, ob ein Tag vergehen würde, an dem er nicht an die beiden denken würde, erwiderte er offen: „Ja. Das heißt nicht, dass ich sie nicht liebe, aber an manchen Tagen ist man mit allem beschäftigt, was man so tut. Und dann gibt es Tage, an denen es einen wirklich trifft. Ich vermisse John und ich vermisse George. […] Ich bin ein Einzelkind und ich hatte drei Brüder. Das war einfach das Beste für mich.“ Lennon und Harrison verstarben 1980 bzw. 2001 im Alter von 40 bzw. 58.

Keystone Features Getty Images
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