Robbie Coltrane verteidigt J.K. Rowling: „Es gibt eine ganze Twitter-Generation“, die „darauf wartet, beleidigt zu werden“

Die Autorin war im Juli wegen transphober Äußerungen (erneut) in die Kritik geraten. Nun ergreift Robbie Coltrane, der den Hagrid in den „Harry Potter“-Verfilmungen spielte, Partei für sie. Im Interview erklärt er: „Ich glaube nicht, dass das, was sie gesagt hat, wirklich beleidigend war.“

J.K. Rowling ist zuletzt mächtig in Verruf geraten. Im Juli schrieb die britische Schriftstellerin auf Twitter über Transgender-Hormontherapie – und verglich diese mit der Konversionstherapie. Dessen Verfechter*innen glauben, Homosexualität sei etwas, das „geheilt“ werden müsse, also eine Krankheit. Der Hormontherapie für Transmenschen könne Rowling daher nichts abgewinnen, da diese „zum Verlust der Fruchtbarkeit und/ oder sexuellen Funktion“ führen würde. Rowling schrieb das, nachdem jemand behauptete, sie hätte einen Tweet gelikt, der Hormon-Rezepte mit Antidepressiva vergleicht. „Ja, sie sind manchmal notwendig und lebensrettend, aber sie sollten ein letzter Ausweg sein. Reine Faulheit für diejenigen, die lieber Medikamente verschreiben, als sich die Zeit und Mühe zu machen, den Geist der Menschen zu heilen“, lautete besagter Tweet.

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Rowlings Aussagen ernteten nun, wie schon so oft in letzter Zeit, einiges an Kritik. So schrieb beispielsweise die prominente Trans-Aktivistin Munroe Bergdorf: „J.K. Rowling ist keine Wissenschaftlerin. Sie ist keine Ärztin. Sie ist keine Expertin für Geschlechter. Sie ist keine Unterstützerin unserer Community. Sie ist eine Milliardärin, cis-geschlechtliche, heterosexuelle, weiße Frau, die beschlossen hat, dass sie weiß, was das Beste für uns und unseren Körper ist. Dies ist nicht ihr Kampf.“

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Coltrane glaubt, die Rowling-Hater*innen „hätten den Krieg nicht gewonnen“

Inzwischen hat sich nahezu der gesamte „Harry Potter“-Cast von der Autorin distanziert. Nicht so Hagrid-Darsteller Robbie Coltrane. In einem Interview mit Radio Times sagte der 70-Jährige beschwichtigend: „Ich glaube nicht, dass das, was sie gesagt hat, wirklich beleidigend war.“ Danach führt er aus: „Ich weiß nicht warum, aber es gibt eine ganze Twitter-Generation von Leuten, die herumhängen und darauf warten, beleidigt zu werden. Sie hätten den Krieg nicht gewonnen, oder?“ Welchen Krieg der Mime hier genau meint, bleibt unklar.

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Im Folgenden versucht sich Coltrane weiter zu erklären: „Ich spreche wie ein mürrischer, alter Mann, aber man denkt einfach nur: ‚Oh, komm‘ darüber hinweg. Werde klüger, steh‘ gerade und mach weiter.‘“ Dem fügte er noch hinzu: „Ich möchte mich nicht auf all das einlassen, wegen all der Hate-Briefe und all dem ***, den ich in meiner Lebenszeit nicht brauche.“ Doch so ganz ohne Kommentar kann man seine Aussagen auch nicht hinnehmen, oder?

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