RS-History

30. Juni 2000: Neun Konzertbesucher sterben beim Roskilde-Festival

Ihr Auftritt beim Roskilde Festival vor 20 Jahren wird Pearl Jam und alle Besucher der Festival-Tragödie ein Leben lang beschäftigen.

Heute vor 20 Jahren geschah das bis heute größte Unglück beim Roskilde-Festival: Während des Auftritts von Pearl Jam kamen im Gedränge vor der Bühne Konzertbesucher zu Fall, die Masse drückte nach.

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Neun Menschen starben durch Erstickung oder Organschäden; drei Dänen, drei Schweden, ein Deutscher, ein Australier und ein Niederländer. Auch ohne zu wissen, dass es Todesopfer geben würde, war das Chaos im Publikum derart sichtbar, dass Pearl Jam ihren Headliner-Auftritt nach der Hälfte des Sets abbrachen.

Festival wurde trotzdem fortgesetzt

Die Roskilde-Veranstalter beschlossen das Festival fortzusetzen. In einem Statement der Organisatoren hieß es: „Es ist unverantwortlich, die 90.000 schockierten Menschen einfach nach Hause zu schicken, noch dazu ohne zu wissen, ob Freunde unter den Toten waren“. Ein Priester hielt am Tag danach die Gedenkveranstaltung.

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In den Folgejahren wurden die Sicherheitsvorkehrungen verbessert: Es gibt seitdem neue abgesperrte Sicherheitszonen, Asphaltierungen und erweiterte Schulungen für die Sicherheitskräfte.

Die Bandmitglieder von Pearl Jam verarbeiten heute noch, wie Sänger Eddie Vedder in Interviews sagte, die Todesfälle während ihres Auftritts. Die Band traf sich mit den Hinterbliebenen. 2002 entstand der Song „Love Boat Captain“, der das Roskilde-Unglück zum Inhalt hat.

Sechs Jahre keine Festival-Gigs für Pearl Jam

Ebenso beschlossen Pearl Jam, dass sie nach Roskilde nie wieder auf Festivals spielen wollten. Erst 2006 kehrten sie wieder auf die Festivalbühnen zurück, erste Stationen waren Reading und Leeds.

In Leeds bat Vedder das Publikum um Zurückhaltung und Vorsicht – ein Ritual, das er mittlerweile bei jedem Konzert wiederholt.

Der zehnte Jahrestag des Unglücks, der 30. Juni 2010, fiel mit einem Auftritt von Pearl Jam in Berlin zusammen. Eddie Vedder hielt dazu eine Ansprache:

https://www.youtube.com/watch?v=L2QPX_DB8Vk

JONAS VANDALL ORTVIG AFP via Getty Images

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