Trump lässt Kiss ehren – Stanley und Simmons sind keine Fans von ihm
Kiss wird bei einer von Trump ausgerichteten Zeremonie mit dem Kennedy Center Honor ausgezeichnet – doch die Bandgründer hatten in der Vergangenheit gemischte Meinungen zu seiner Amtszeit.
Kiss-Mitbegründer Gene Simmons und Paul Stanley – die in diesem Jahr nach Donald Trumps Übernahme und populistischer Neuausrichtung des Kennedy Centers zu den Geehrten gehören – haben sich während Trumps zweiter Amtszeit kaum zu ihm geäußert. Zuvor waren sie jedoch deutlich meinungsfreudiger. Insbesondere Simmons, der 2008 in Trumps TV-Show „Celebrity Apprentice“ auftrat. (Ex-Gitarrist Ace Frehley erklärte 2020, er sei Trump-Anhänger.) Hier ein Überblick, was Simmons und Stanley im Laufe der Jahre über Trump sagten. Der die Veranstaltung persönlich moderieren wird.
Gene Simmons
März 2016: Simmons sagt im ROLLING STONE Trumps Wahlsieg voraus, ohne ihm ausdrücklich die Unterstützung zuzusichern. „Er ist das politischste Tier, das ich je auf der Bühne gesehen habe. Er sagt widerliche Dinge. Aber er spricht frei heraus und steht dazu. Und er ist nicht hier, um dein Freund zu sein. Er ist gut für das politische System.“
Juli 2016: Simmons bezeichnet Trump auf CNN als „aufrichtigen Kerl“ und „Straight Shooter“. Er räumt aber ein, dass er „ungenentlemanlike“ aufgetreten sei.
September 2017: Nach Absage eines Auftritts bei Trumps Amtseinführung sagt Simmons dem „Daily Beast“: „In dieser polarisierten Zeit ist das keine gute Idee.“
Im selben Monat erklärt er im ROLLING STONE, Trump sei der „gewählte Präsident“. Er verdiene Respekt, räumt aber ein, dass er „noch nicht“ gut arbeite.
Trump und Simmons – Distanz und Kritik
Mai 2018: Simmons unterstützt Trumps Politik, die US-Botschaft nach Jerusalem zu verlegen. Auch den Bau einer Grenzmauer. „Der Vatikan hat aus demselben Grund eine hohe Mauer“, so Simmons zu CNBC.
Juli 2019: In „Good Morning Britain“ nennt er Trump einen „New Yorker Straßenkämpfer“. Und meint, „die Erde sei in besserem Zustand denn je“.
Januar 2021: Simmons widerspricht Trumps Wahlbetrugsbehauptungen auf Twitter. „60 Gerichte und 60 Richter – auch von Trump ernannte – haben ALLE Anschuldigungen abgewiesen.“
August 2021: Im Gespräch mit Yahoo kritisiert er Trumps Pandemie-Management und befürwortet Impfpflicht und Masken. „Die Streifen eines Tigers ändern sich nicht.“
Mai 2022: Im „Spin“-Interview wirft er Trump vor, „den Rassismus wieder salonfähig“ gemacht zu haben, und bezeichnet ihn als „nur auf sich selbst bedacht“.
November 2022: Bei Bill Maher sagt Simmons, Trump habe sich nach Amtsantritt stark verändert.
Paul Stanley
August 2020: Stanley twittert, es sei „brandgefährlich“ und „verwerflich“, wenn ein Kandidat vorab behaupte, eine Niederlage bedeute Wahlbetrug.
September 2020: Reaktion auf Trumps morgendliche Twitter-Attacken: „Ist das präsidial?“ fragt Stanley seine Follower.
Januar 2021: Nach Trumps Anruf beim Wahlleiter von Georgia, um Stimmen „finden“ zu lassen, nennt Stanley das „Mob-Boss-Verhalten“ und eine Gefahr für die Demokratie. Nach dem Sturm aufs Kapitol bezeichnet er die Angreifer als „Terroristen“ und gibt Trump sowie bestimmten Senatoren Mitschuld.
November 2024: Nach Trumps Wiederwahl ruft Stanley zu Versöhnung auf: „Wenn dein Kandidat verloren hat, akzeptiere es und versuche zu verstehen, warum … Wenn er gewonnen hat, erkenne an, dass auch Andersdenkende dieses Land lieben.“