Über einem Pub fing die Karriere von THE MUSIC an. Jetzt wollen sie ihren Lehrern beweisen, dass sie es doch zu etwas bringen können

„Unsere Lehrer haben uns immer gesagt, dass wir es nie zu etwas bringen würden. Wir werden’s denen schon noch zeigen!“ Phil Jordan, Trommler der britischen Debütanten The Music, kann sich noch gut an die letzten Tage seiner Schulzeit erinnern – und das aus einem schlichten Grund: Sie liegen kaum ein Jahr zurück. Da nämlich erst haben die kaum volljährigen Youngsters aus Leeds allen bürgerlichen Halt hinter sich gelassen und die Musik zur Profession gemacht. „Es ist schon ein tolles Gefühl, als Band gemeinsam einen solchen Schritt zu gehen“, findet Phil „Irgendwie aufregend.“

Zu der Aufregung hatten und haben The Music tatsächlich einigen Grund. Ohne sich eigentlich groß um eine potenzielle Karriere den Kopf zu zerbrechen, wurden Sänger Robert Harvey, Gitarrist Adam Nutter, Bassist Stuart Coleman und Phil Jordan praktisch in ihrem Proberaum entdeckt „Wir haben in einem kleinen Zimmer über ’nem Pub gespielt, und da haben uns ein paar Leute wohl oder übel hören müssen.“

Irgendwann, so ähnlich geht die Legende, war dann unter den Bier Trinkenden ein Musikfunktionär, dem der ruhestörende Lärm von oben sehr gut gefiel, und bald danach waren The Music unter Vertrag und spielten vor Oasis, New Order und den Charlatans. Jetzt, ein paar Singles und EPs später, ist das Album „The Music“ fertig. „Es war am Anfang komisch, dass alle irgendwas an unserer Musik zu finden schienen – wir wussten ja selbst kaum, was es eigentlich werden sollte.“ Nun, es wurde ungefähr Rock. Auf ihrem Debütwerk türmen The Music zehn lärmige, noch ziemlich wackelige Walls of Sound auf, an denen etwas von Psychedelik geschrieben steht und davon, was man im Moment als junger Brite mit einer verzerrten Gitarre so ausrichten kann. Ja, schon, wir haben früher viel Pink Floyd gehört und Oasis und so“, versucht Phil leicht verunsichert die Selbsteinschätzung – und gibt dann auf: „Aber was es nun genau ist, weiß ich auch nicht.“ Dem Hörer wird es wahrscheinlich ähnlich gehen.

Im Beipackzettel steht noch etwas von der gern zitierten Spiritualität und Literatur und Filmen, die The Music die kreative Inspiration bescheren würden. Wie wär’s damit? „Ah, das sind die anderen in der Band“, winkt Phil da leider entschuldigend ab, „die mögen Kunst und lesen Bücher und so. Ist nicht so mein Ding – ich bin bloß ich selbst.“ Geht auch in Ordnung.

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