Will Smith und die Oscar-Klatsche: „Viel angestaute Wut“

Der Schauspieler sprach in der „Daily Show“ über den verhängnisvollen Abend bei den Academy Awards, der ihm gleichzeitig den Höhe- und den Tiefpunkt seiner Karriere bescherte.

Es sind nun schon einige Monate vergangen, seit eine Ohrfeige eine ganze Oscar-Verleihung vollständig in den Schatten stellte. Will Smith hatte Chris Rock nach einem missglückten Witz über seine Ehefrau Jada Pinkett Smith auf offener Bühne ins Gesicht gewischt. Zurück auf seinem Platz, forderte er den Comedian mehrfach aggressiv auf, den Namen seiner Gattin nicht in den Mund zu nehmen. Die Situation wurde nur noch pikanter, als Smith nur Minuten später einen Oscar als „Bester Hauptdarsteller“ zugesprochen bekam. Die Academy reagierte allerdings auf den beschämenden Vorfall und sperrte den Schauspieler für die nächsten zehn Verleihungen.

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Nachdem der in jeder Hinsicht mehrfach getroffene Chris Rock es vorzog, über den Vorfall (erstmal) zu schweigen, versuchte sich Will Smith mit Entschuldigungen aus der Affäre zu ziehen. Nun folgte bei einem Auftritt in der „Daily Show“ mit Trevor Noah ein weiterer Versuch, den Vorfall irgendwie ins rechte Licht zu setzen.

„Ich habe an diesem Abend etwas zu verarbeiten gehabt“, sagte Smith, ohne ins Detail zu gehen. „Das rechtfertigt mein Verhalten natürlich überhaupt nicht.“ Er fügte hinzu, dass es „viele Nuancen und Komplikationen“ gebe, erklärte aber auch deutlich: „Mir ist einfach die Zündschnur gerissen.“

Will Smith bei seiner Dankesrede nach dem Gewinn des Oscars

Gefragt danach, was er aus seinen Fehlern gelernt habe, antwortete der 54-Jährige: „Ich würde dazu sagen, dass wohl wenige wissen, was man durchmacht. (…) Ich verstehe, wie schockierend das für die Menschen war. . . Ich war nicht bei Sinnen. Das war eine Wut, die schon sehr lange in mir gor. Das war ein schrecklicher Abend für mich, wie sich jeder vorstellen kann.“

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Zuletzt hatte Will Smith in einem Interview betont, dass er durchaus verstehen könne, wenn Zuschauer ihn derzeit einfach nicht mehr auf der Leinwand oder anderswo sehen wollen. Damit bezog er sich auf die Apple+-Film „Emancipation“, in dem er mitspielt und für dessen großes Team er sich wünsche, dass seine Aktion bei den Oscars keine negativen wirtschaftlichen Folgen für den Film haben.

Neilson Barnard Getty Images
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