Rosie Thomas These – Friends Of Mine

Man kann den Produzenten der bisherigen Alben von Rosie Thomas ja nicht verdenken, dass sie das Offensichtliche getan haben. Thomas sah gut aus als leicht alternative Shawn Colvin, und der traurige Gitarren-Folk ließ sich entsprechend leicht mit herkömmlichen Band-Arrangements unterlegen. Alles richtig auf dem Rechtsweg! Da muss die Künstlerin schon sagen, wenn ihr etwas nicht passt.

Eben das hat die Lebensgefährtin von Damien Jurado nun getan. Wohl wolle sie Entertainer sein, aber nur zu ihren eigenen Bedingungen. Was bedeutet, dass sie sich im Verlauf einer zwei Jahre langen Findungsphase immer mal mit ihren Seelenfreunden Sufjan Stevens und Denison Witmer in New York traf, um ein bisschen Musik zu schreiben, möglichst unprätentiös aufzunehmen und so die eigene künstlerische Mitte zu finden.

Natürlich wurde ein Album draus – Sufjan Stevens ist das Wunderkind der Neo-Folker, dessen Magie man sich nicht aufs Band holt, um die Aufnahmen dann ins Archiv zu legen. Thomas fand obendrein offenbar tatsächlich zu sich selbst während dieser spontanen Wohnzimmer-Aufnahmen und klingt jetzt noch zarter, bewusst hauchiger – es sind ja auch keine Trommeln und Standard-E-Gitarrren mehr im Weg, sondern bloß Thomas‘ Akustische, Stevens‘ Banjo und lauter kleines Beiwerk von Witmer. Die Hälfte der Lieder beginnt mit one, two, three, four, es wird viel gelacht und in die ausklingenden Lieder gequatscht.

Aber es wird auch viele intim schöne Musik gemacht, die nicht von herausragenden Kompositionen, aber einem tollen Sinn für den privaten Moment lebt. Und also kommt „These Friends 0/Mine“ wirklich näher ans Herz als Thomas‘ bisherige Alben. Und zum Schluss: Thomas singt Fleetwood Macs „Songbird“, Witmers „Paper Doll“ sowie „The One I Love“ von R.E.M. Alles ganz leise natürlich.

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