Super Furry Animals – Love Kraft

Die Liebe, die lie-hi-be. Wichtig. Themenalben über die Liebe kann es nie genug geben. Wie in einem Lexikon kann man auf ihnen nachschauen, wie sich die anderen so damit rumschlagen. Zwei aufschlußreiche neue Bände für die Gesamtausgabe steuerten zuletzt Lee Buddah (über das Leben nach der Liebe) und Kevin Blechdom (über die Absurdität der ganzen Angelegenheit) bei. Auch „Love Kraft“, das siebte Album der Super Furry Animals, soll sich laut Chef-Flauscher Gruft Rhys zur Gänze mit der Liebe beschäftigen — einer Träumerle-Vision davon.

Ausgesprochen episch bis elegisch sind weite Teile geraten, mit vielköpfgem katalanischen Chor (ausnahmsweise wurde nicht in Cardiff, sondern in Katalanien aufgenommen und in Rio de Janeiro gemischt), ätherischem Aahhhh-haaaa-haaaa-Gesumse: Ein paar bleiche Waliser spielen Beach Boys, und Sean O’Hagan von den High Llamas schenkt ihnen dafür reichlich schmusige Streichersounds. Das klingt stellenweise so behaglich orchestral, daß jeden Moment Winnetou auf die Lichtung einreiten könnte, und auch Textzeilen wie „I can’t get enough of it/ Kiss me with apoca-lips“ und Titel wie .Atomic Lust“ können nicht darüber hinwegtäuschen, daß es mehr um träges Knutschen als um schwitzige Fummelei geht. Die Tierchen, auch schon Mitte 30, halten also ausnahmsweise Rückzug in die Innerlichkeit.

Keine lila Panzer oder aufblasbare Riesenbärchen mehr, stattdessen das herrlich verhuschte Hundeaugen-Liedchen „Walk You Home“ — und am Ende dann leider doch ein kleines bißchen Zuviel des trägen Dümpelns. Auch wenn zwischendurch lebhaftere Optimismusausbrüche, kleinere Albernheiten und Reflexionen über das Aussterben der Dinosaurier kurz den Hamilton-Weichzeichner wegwischen.

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