Yuck :: Yuck

Das Debüt der Briten ist weit mehr als ein Sonic-Youth-Plagiat.

Es ist Fluch und Segen zugleich, dass ein jeder Yuck mit den frühen Sonic Youth in Verbindung bringt. Sie fühlten sich natürlich geschmeichelt, als der US-Rolling Stone jubelte, Yuck klängen, als würden sie „Teen Age Riot“ dermaßen lieben, dass sie gleich ihr eigenes geschrieben hätten. Dennoch sollte man so langsam darauf hinweisen, dass die Band um die ehemaligen Cajun-Dance-Party-Mitglieder Daniel Blumberg und Max Bloom mehr ist als ein Indie-Mixtape, das in den 90er Jahren in einen Riss im Raum-Zeit-Kontinuum geschmissen wurde.

Die Vorbilder sind natürlich hörbar, gerade in den lauten, feedback-befeuerten Songs „Get Away“, „The Wall“ und „Georgia“- die schon ziemlich Dinosaur Jr. sind. Oder die Nacht mit dem „Suicide Policeman“ im Neutral Milk Hotel. Aber zwischen den Zitaten finden sich auch immer eigene Ideen – und besonders in den leiseren Stücken gelingen der jungen Band große Momente der Schönheit. So zum Beispiel im bittersüßen Popsong „Sunday“, der klingt, als wäre er nicht im Londoner Schlafzimmer, sondern am Strand von Big Sur aufgenommen worden. Oder im vielleicht besten Lied „Stutter“: Wie Blumberg dort im verschlafenen Duett mit seiner kleinen Schwester Ilana über einen hypnotischen Basslauf singt, während Bloom Feedbackschleifen bindet und immer im richtigen Moment die richtige Saite zupft – das hat eine ganz eigene Klasse.

Das Yuck-Debüt ist ein gutes geworden, ein selbstbewusster wie selbstverständlicher Schritt einer Band, die eindeutig die richtigen Platten im Schrank hat. Daniel Blumberg selbst sagt, er wolle nur weiter und weiter Lieder schreiben. Nach dieser ersten Sammlung kann man nur sagen: Bitte, gerne. (Pharmacy/Cooperative) Daniel Koch

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