Nomad :: Dan Auerbach produziert den neuen Helden des Wüstenblues

Er hat zwei Rebellionen erlebt, hat von Jimi Hendrix und Mark Knopfler gelernt, mit Keith Richards und Charlie Watts gejammt und fungierte in der Wüste als Guide von Angelina Jolie: Omara Mokhtar alias Bombino ist der neue Held des Wüstenblues. Und in deren Zunft gehört es momentan ja zum guten Ton, sich westliche Produzenten aus der seelenverwandten Bluesrock-Sparte ins Boot zu holen. Beim Tuaregmusiker aus Agadez ist es Black-Keys-Gitarrist Dan Auerbach, der für „Nomad“ eine krachige Schippe mehr draufgelegt hat, als das bei Kollegen wie Tinariwen oder Terrakaft derzeit Usus ist.

Die scharfkantigen Pentatonikgitarren kreisen verzerrter, Slides gesellen sich dazu, die Bässe sind pumpender, die rudimentäre Percussion, die sonst im Genre vorherrscht, wird hier durch ein Schlagzeug ersetzt, das elaboriert zupackt. Als Schaukasten für das gelungene Teamwork zwischen Niger und Nashville kann der rollende „Niamey Jam“ gelten, ebenso „Imuhar“, das zudem noch mit originellen Vibrafoneinlagen bereichert wird. Sympathisch, dass Auerbach für den typisch trabenden Tuaregrhythmus auch noch Platz gelassen hat, etwa in „Imidiwan“. So kann Bombinos näselndes Charisma mal richtig durchdringen.(Nonesuch/Warner)

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