Billboard nimmt YouTube-Klicks in die Charts auf

In den USA werden jetzt auch YouTube-Klicks bei der Ermittlung der hundert besten Songs berücksichtigt. Ein erstes Ergebnis der neuen Regelung ist der schlagartige Charteinstieg von Baauers "Harlem Shake". Der leicht debile Electro-Track steht auf Platz 1 der Billboard-Charts.

Hohe Verkaufszahlen sind längst kein alleiniger Indikator für Erfolg und Berühmtheit mehr. Die Klickzahlen bei YouTube & Co können oft mehr darüber sagen, wie bekannt ein Song, ein Video oder eine bestimmte Katze in der Welt tatsächlich ist.  

Die traditionsreichen wie tonangebenden Billdboard-Charts reagieren darauf, indem sie neben Airplay, Verkäufen und Streaming-Service-Nutzungen nun auch Youtube-Daten in die Erstellung ihrer Bestenliste der „Hot 100“ miteinbeziehen.

Da auf YouTube jeder Musik hochladen kann, egal ob er der Rechteinhaber ist oder nicht, will sich Billboard darauf beschränken nur die „offiziellen und autorisierten Kanäle“ der Künstler für die Charts auszuwerten.

Ein erstes Ergebnis der neuen Regelung ist der schlagartige Charteinstieg von Baauers „Harlem Shake“. Der leicht debile Electro-Track generierte vor allem Popularität, da abertausende Nutzer sich inspiriert fühlten, ihre eigenen Musik-und Tanzvideos dazu zu erstellen. Nun steht er auf Platz 1 der Billboard-Charts.

Billboard erstellt auch Listen für andere Länder, wobei in der Youtube-Auswertung bisher nur US-Daten verwendet werden und die Ergebnisse auch nur Eingang in die amerikanischen „Hot 100“ finden. In Deutschland wäre das Ergebnis anhand der vielen geblockten Videos auch weit weniger fair.

Dass damit in Zukunft noch mehr virale (und visuelle) Hits wie „Gangnam Style“ oder „Harlem Shake“ ihren Weg in reine Audio-Kanäle finden werden, ist wahrscheinlich. Bestenfalls tanzen dann irgendwann alle vor den Radios, auch wenn keine Kamera dabei ist.

Wie die deutschen Charts vor 20 Jahren aussahen, als das Internet in der Welt noch nicht so viel zu melden hatte, kann man in unserer Bildergalerie sehen.

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