Bob Dylan persönlich bezieht Stellung im Handschriften-Skandal um sein Buch

„Der Einsatz dieser Signier-Maschine war eine grobe Fehleinschätzung der Lage“, so der Literaturnobelpreisträger. Nicht unschuldig daran: hartnäckige Schwindel-Anfälle

Für den gemeinhin etwas betulich organisierten Literaturbetrieb war es ein handfester Skandal. Bereits kurz nach Auslieferung wurde aufgedeckt, dass angeblich „handsignierte“ Exemplare des neuen Bob-Dylan-Buches in Wirklichkeit von einer „Signier-Maschine“ erledigt wurden.

Nun hat sich Bob Dylan höchstpersönlich für diesen Fauxpas entschuldig. Er erklärte via Facebook, dass die Verwendung einer Maschine eine Art kollektive „Fehleinschätzung“ gwesen ist.

Zuvor hatte sein US Verlag Simon & Schuster zugeben müssen, dass die Orginal-Handschrift-Exemplare von „The Philosophy Of Modern Song“ in Wirklichkeit mit dem so genannten „Autopen-System“ hergestellt wurden. Bei dieser Maschine kann die einmal gescannte Unterschrift einer Person unendlich oft reproduziert werden.

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Die Exemplare des Buches – von denen es 900 Stück gab – wurden über die Website von Simon & Schuster zum Preis von 599 US-Dollar verkauft. Diverse Fans wurden auf die Fälschung aufmerksam, als sie begannen, Fotos ihrer Exemplare in Foren zu teilen. Hier wurde deutlich, dass jedes Exemplar eine praktisch identisch aussehende Signatur trug.

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Dylan erklärte nun, dass ihm diese technische Umsetzung von Verlag-Seite vorgeschlagen wurde, nachdem er im Jahr 2019 für einige längere Zeit unter Krankheit und Schwindelgefühlen gelitten hatte und sich somit nicht in der Lage gefühlt hatte, die 900 Bücher selbst zu signieren.

Nun teilt er den Fans mit: „Ich wurde darauf aufmerksam gemacht, dass es einige Kontroversen über die Unterschriften auf einigen meiner jüngsten Kunstdrucke und auf einer limitierten Auflage von ‚Philosophy Of Modern Song‘ gibt. Ich habe im Laufe meiner Karriere schon so einige Sonder-Editionen handsigniert, und es gab nie ein Problem.“

Und weiter:

„Im Jahr 2019 hatte ich jedoch einen üblen Schwindelanfall, dessen Nachwirkungen sich bis in die Pandemie-Zeit auswirkten. Es benötigte eine fünfköpfige Crew, die eng mit mir zusammenarbeitet, um diese Unterschriften-Sessions zu ermöglichen. Wir konnten letztlich keine infektionssichere und gleichzeitig praktikable Methode finden, um das zu erledigen, während das Virus wütete.

Es war also für eine längere Zeit unmöglich, irgendwas zu unterschreiben. Die Schwindel-Nachwirkungen machte die Sache nicht besser. Angesichts der drohenden Vertragsfristen kam die Idee auf, eine Signier-Maschine zu verwenden. Zusammen mit der Versicherung meiner Partner; dass so etwas in der Kunst- und Literaturwelt ohnehin ’ständig‘ gemacht würde …“

Dylan schloss: „Die Verwendung einer Maschine war eine Fehleinschätzung, die ich sofort korrigieren möchte. Ich arbeite mit Simon & Schuster und meinen Galeriepartnern zusammen, um genau das zu tun.“

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