Bruce Dickinson wollte auf keinen Fall „so enden“ wie Mötley Crüe
„So was von Unglücksraben! Vieles davon selbst verschuldet. Ich dachte mir: ‚Bitte sag mir jemand, dass ich nicht so enden werde!‘“
In einem neuen Interview sprach Bruce Dickinson über die Strapazen des Tourens und die Aufrechterhaltung der eigenen mentalen Gesundheit während dieser hektischen Jahre. Und der 66-Jährige nannte vor allem eine Band als Beispiel dafür, was alles schief gehen könne – Mötley Crüe.
„Bitte sag mir jemand, dass ich nicht so enden werde!“

„Wir waren mit Mötley Crüe auf Tour“, sagte Dickinson gegenüber „Classic Rock“: „So was von Unglücksraben! Vieles davon selbst verschuldet. Und ich dachte mir: ‚Bitte sag mir jemand, dass ich nicht so enden werde!‘“ Dickinson bezog sich damit auf Iron Maidens „World Slavery Tour“ von 1984/1985, mit der sie ihr Album „Powerslave“ vorstellten. Die gesamte Tournee umfasste satte 189 Auftritte, wobei Mötley Crüe im Herbst 1984 für den Europa-Part hinzukamen. Was er genau mit seinen Ausführungen zur Band meinte, offenbarte er jedoch nicht. Zum ungesunden Touren führte er jedoch einige Punkte weiter aus.
„Nichts davon war gesund“
„In den 80er Jahren haben wir so hart gearbeitet, acht Shows in zehn Tagen über acht Monate hinweg“, erinnerte sich Dickinson weiter. „Und dann, am Jahresende, muss man das alles noch einmal machen. Und das geht fünf Jahre lang so weiter … Du stehst jede Nacht unter Dauerstress. Du leidest unter Schlafmangel und selbst verursachtem Mist. Sei es, dass du Frauen hinterherjagst. Sei es, dass du Drogen nimmst. Sei es, dass du Alkohol trinkst. Und jeden Tag stehst du auf und machst alles wieder.“ Er fuhr fort: „Du bist kein Teil der normalen Gesellschaft. […] Und je nach Persönlichkeitstyp geht man auf unterschiedliche Weise damit um. Steve [Harris, Bassist] wurde zum Einsiedler. Adrian [Smith, Gitarrist] hätte sich beinahe in ein frühes Grab gesoffen. Ich war damit beschäftigt, alles zu vögeln, was sich bewegte. Und nichts davon war gesund.“
Hinwendung zum Sport
Wie Dickinson außerdem im Gespräch erklärte, waren es diese Laster, die ihn dazu brachten, sich während einer Tour gesündere Ablenkungen und Hobbys zu suchen – wie zum Beispiel Fechten. Fechten ist eine Sportart, in der der Sänger im Laufe der Jahre recht erfolgreich geworden ist. „Ich dachte: Ich muss etwas tun, um mein Gehirn sauber zu halten. Denn ich habe mir unsere Zeitgenossen in den 80er-Jahren angesehen …“
Angesichts dieser Enthüllungen ist es keine Überraschung, dass Bruce Dickinson bzw. Iron Maiden in ihrem Alter immer noch ausgiebig touren. Die Metal-Legenden werden im Mai die „Run for Your Lives World Tour“ starten, mit der sie ihre ersten neun Alben feiern.