Chester Bennington hätte kurz vor seinem Tod „überglücklich“ gewirkt

Benningtons Freund und Grey-Daze-Schlagzeuger Sean Dowdell sprach zwei Tage vor seinem Tod mit dem Linkin-Park-Sänger und bestätigt, dass Depression selten auf den ersten Blick erkennbar ist.

Grey-Daze-Schlagzeuger Sean Dowdell sprach nur zwei Tage vor Chester Benningtons Suizid mit dem Linkin Park– und Grey Daze-Sänger. Obwohl beide eine langjährige Freundschaft verband, hat Bennington auch Dowdell gegenüber in keinerlei Hinsicht angedeutet, dass er bereit war, sich das Leben zu nehmen. Bennington hätte damals einen „überglücklichen“ Eindruck gemacht.

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„Er freute sich darauf, mit den Proben zu beginnen“

In einem Interview mit Audio Ink Radio erinnert sich Dowdell an die Tage vor dem 20. Juli 2017, dem Tag, an dem Bennington durch Selbsttötung starb. Der Linkin-Park Sänger hätte im Laufe der Jahre „in verschiedenen Bereichen Probleme“ gehabt.

„Aber in den Wochen und Monaten vor seiner lebensbeendenden Entscheidung, so kann ich es wohl am besten ausdrücken, habe ich nichts gemerkt. Ich sprach mit ihm zwei Nächte vor seinem Tod, und er war überglücklich. Er freute sich darauf, mit den Proben zu beginnen. Er war aufgeregt über eine Menge Dinge. … Ich habe nichts gemerkt.“

Dowdells Frau merkte schon vorher an: „Irgendetwas stimmt nicht“

Allerdings fiel Dowdells Frau bereits einige Zeit zuvor eine Veränderung in Benningtons Verhalten auf.

„Nun, acht oder neun Monate davor, spürte meine Frau etwas und sagte: ‚Mit Chester ist etwas nicht in Ordnung. Irgendetwas stimmt nicht.‘ Und ich sagte: ‚Nein, nein, er versucht nur, einen neuen Look zu bekommen, warum auch immer.‘ Und sie sagte: ‚Nein, ich kann etwas in seinen Augen sehen.‘ Und das sagte sie wortwörtlich zu mir. Und ich sagte nur: ‚Nein, das glaube ich nicht.‘ Und dann ist natürlich passiert, was passiert ist. Es ist einfach, zurückzublicken und zu sagen: ‚Oh, ja, sie hat es gesehen.‘ Aber man weiß nie wirklich, was in den Köpfen von jemandem vorgeht“, berichtet der Grey Daze-Schlagzeuger.

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Dowdell reflektiert: „Hätte Chester rational gedacht, glaube ich nicht, dass er getan hätte, was er getan hat. Ich denke einfach, dass es das ist, was die Depression macht. Es entfernt die rationalen Denkprozesse in dem Moment, in dem du diese Entscheidung triffst, und manchmal ist da jemand, der dir hilft, es dir auszureden … oder dich davon abzulenken, aber so wie das passiert ist, war das nicht der Fall.“

Besonders erinnert er sich an Benningtons Humor

Besonders erinnert sich Dowdell an Benningtons Sinn für Humor. „Wir hatten einen wirklich dummen Sinn für Humor zusammen“, sagte er.

„Wir machten Witze über die dümmsten Dinge und riefen uns gegenseitig an und redeten einfach über Musik und das Leben und das Surfen oder das Trainieren. Einfach alltägliches Zeug. Er war ein ganz normaler Typ und ein guter Freund, und ich vermisse diesen Teil von ihm, einfach seinen Sinn für Humor. Ich hatte einige der spaßigsten und lustigsten Momente meines Lebens, als ich mit ihm abhing.“

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Wer Suizidgedanken hat, sollte sich an vertraute Menschen wenden. Oft hilft bereits das Sprechen dabei, die Gedanken zumindest vorübergehend auszuräumen. Wer für weitere Hilfsangebote offen ist oder sich um nahestehende Personen sorgt, kann sich – auch anonym – an die Telefonseelsorge wenden: Sie bietet schnelle Hilfe an und vermittelt Ärzte, Beratungsstellen oder Kliniken unter der Nummer 0800/111 01 11.

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