Disney wollte Schimpfwörter in neuer Beatles-Doku zensieren

„Sie wollen nicht, dass es desinfiziert wird“, so der „Get Back“-Regisseur Peter Jackson.

Die neue Beatles-Dokumentation „The Beatles: Get Back“ ist am vergangenen Thanksgiving-Wochenende auf der Streamingplattform Disney+ erschien und liefert in drei Teilen einen detaillierten Einblick in die Aufnahmen zu „Let it be“. Doch wie sich nun herausstellte, hatte Disney offenbar versucht jene Szenen zu bearbeiten, in denen die Beatles fluchten. Die Band drängte dieses Vorhaben aber zurück, damit der Film „wahrhaftig“ bleibt.

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Dass sich die Beatles gegen Disney durchsetzten, dürfte wohl einzig und allein ihrem Legenden-Status zu verdanken sein. „Herr der Ringe“-Regisseur Peter Jackson, der die knapp achtstündige Doku-Reihe inszenierte, verriet nun gegenüber „NME“: „Disney wollte all das Fluchen entfernen und Ringo [Starr], Paul [McCartney] und Olivia [Harrison] sagten: ‚So haben wir gesprochen. So wollen wir, dass die Welt uns sieht.‘“

Doku sollte wahrhaftig sein

Außerdem betonte Jackson, dass Paul McCartney findet, dass der Film „eine sehr genaue Darstellung unserer damaligen Zeit“ sei. Und weiter: „Die Wahrhaftigkeit ist ihnen wichtig. Sie wollen keine Tünche. Sie wollen nicht, dass es desinfiziert wird.“ Der Film entstand aus über 55 Stunden Filmmaterial, das der Regisseur Michael Lindsay-Hoggs während der Sessions im Jahr 1969 aufnahm.

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Während sich „Get Back“ vor allem auf die guten Momente der Fab Four konzentriert, dokumentiert der Film aber auch den Niedergang der Beatles, zu welchem Streitereien, Gefluche sowie das Rauchen von Zigaretten gehörten. Disney weist nun zu Beginn der Folgen mit einem Disclaimer darauf hin, dass „dieses Filmmaterial explizite Sprache, erwachsene Themen und Rauchen enthält.“ Dass nun sogar der Konsum von Zigaretten gezeigt wird, verdeutlich, wie sehr Disney nun Paul McCartney und Co entgegen kommen mussten. Normalerweise ist Rauchen in Disney-Inhalten nämlich nicht zu sehen.

Kritik zu „The Beatles: Get Back“

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