Future Of Music: Lizzie No – Folk auf Freak-Niveau

Sie schreddert Harfe in einem Meer von Lärm

In der 64-jährigen Geschichte des Newport Folk Festivals haben dort nur wenige Singer-Songwriter ihr Live-Debüt gegeben, indem sie auf einer Harfe in einem Meer von Lärm schredderten. Aber genau das hat Lizzie No vor zwei Jahren getan. Damals arbeitete No gerade an „Halfsies“, ihrem neuen, gewagten Album, das sie einem größeren Publikum vorstellen sollte. Die Songwriting-Virtuosin (mit bürgerlichem Namen Lizzie Quinlan) wuchs in New Jersey auf und verbrachte das letzte Jahrzehnt als kaum bekannte, eher obskure Künstlerin auf Tour. „Manche Leute versuchen einem das Gefühl zu geben, man hätte für den Erfolg nicht hart genug gearbeitet“, sagt No. „Ich weise das entschieden zurück!“

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No, 33, hat ihre ersten beiden Alben in dem Gefühl aufgenommen, sich in der Musikbranche als schwarze Frau beweisen zu müssen. „Ich habe nie einen Synthesizer zugelassen, weil ich wusste, dass ich als schwarze Künstlerin einem viel höheren und strengeren Maßstab genügen müsste, wenn ich in die Folk- oder Country-Szene aufgenommen werden wollte“, sagt sie. Auf „Halfsies“ vereint No schließlich all ihre unterschiedlichen Einflüsse, von Country-Balladen über Alt‑Rock-Nummern bis hin zu uralten Folk-Melodien. „Sie hat eine gefährlich spitze Feder“, sagt Sänger und Songschreiber Bartees Strange, der ehemalige Gitarrist von No. Ihr Songwriting sei „Freak-Niveau“, und er freue sich, „dass die Welt davon erfährt“. No fügt hinzu: „Es macht Spaß, mich selbst zu überraschen, wie viele verschiedene Einflüsse ich in meine Arbeit einfließen lassen kann, ohne dass es nach mir selbst klingt. Wenn der Song funktioniert, ist das der Beweis dafür.“

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