Hits sind dämlich

Thirteen Senses aus Cornwall klingen weniger eingängig als Keane. Und finden das ganz prima

Groß, ambitioniert, dean.“ So beschreibt Tom Welham, Gitarrist der Thirteen Senses – und wie seine Kollegen erst knapp über 20 -, den Sound, der seiner Band für ihren Ersding vorschwebte. Adventures in Hi-Fi gewissermaßen.

Ein Werk von oft epischer Breite ist das Album „The Inntatwn “ in der Tat geworden. Anders als die meisten Kollegen von der Britpop-Fraktion ist das Quartett dabei allerdings nicht mit aller Macht auf der Suche nach einem uneingeschränkt massenkompatiblen Sound. Die Tatsache, daß eine ganze Reihe Songs des Albums davon leben, daß sie Atmosphäre schaffen und mit verschiedenen Stimmungen spielen, anstatt sich auf dem schnellsten Wege von einem Gassenhauer-Refrain zum nächsten zu hangeln, ist der große Pluspunkt der Platte. Die vier stammen aus Cornwall, wo es – von Einsiedlern wie Mojave 3 oder Aphex Twin einmal abgesehen – keine nennenswerte Musikszene gibt, und genau das hat sich für sie bisher nur positiv bemerkbar gemacht „Bevor das Interesse der Plattenfirmen einsetzte, hatten wir zweieinhalb Jahre, in denen wir uns entwickeln und herausfinden konnten, wie wir am besten zusammenarbeiten“, erklärt Will South, Sänger, Gitarrist, Pianist und Songwriter. In dieser Zeit entstanden bereits Dutzende von Songs, von denen kaum einer auf dem Debüt zu finden ist. „Deshalb ist es kein Wunder, daß wir schon weiter sind als viele andere Bands bei ihrem ersten Album“, sagt Gitarrist Welham selbstbewußt, und South stichelt: „Nimm doch Keane. Ihr Album ist schon toll, aber es besteht ausschließlich aus radiofreundlichen Singles. Wir dagegen schauen eher auf das Gesamtwerk und unsere experimentelle Seite. In dieser Hinsicht orientieren wir uns eher an Radioheads ,OK Computer‘.“

Auch Vergleiche mit Mercury Rev oder Elbow erscheinen legitim. Unverständnis löste bei der Band dagegen der Versuch eines offensichdich recht ahnungslosen britischen Medienvertreters aus, Thirteen Senses eine Nähe zu Kings Of Leon zu unterstellen. „Uns fehlen die Barte“, findet South. „Außerdem brauchten wir dazu auch noch ganz dringend engere Jeans!“

Abonniere unseren Newsletter
Verpasse keine Updates