Kamala Harris fällt Joe Biden in den Rücken
Kamala Harris kritisiert in ihrem Buch, es sei „leichtsinnig“ gewesen, Joe Biden 2024 allein über seine Kandidatur entscheiden zu lassen
Die ehemalige US-Vizepräsidentin und demokratische Ex-Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris bezeichnet es in ihrem kommenden Buch „107 Days“ als „leichtsinnig“, die Entscheidung über eine erneute Kandidatur 2024 allein Joe Biden überlassen zu haben. Trotz wachsender Sorgen um dessen Gesundheit.
Harris über Bidens Erschöpfung
In einem Vorabdruck im „Atlantic“ schreibt Harris: „Ich war in der schlechtesten Position, um den Fall zu machen, dass er aussteigen sollte. Er hätte es als Eigennutz gesehen, vielleicht als giftige Illoyalität. ‚Es ist Joes und Jills Entscheidung‘, sagten wir alle wie ein Mantra. Aber im Rückblick war es Leichtsinn. Die Risiken waren einfach zu hoch. Es hätte mehr sein müssen als eine persönliche Entscheidung.“
Harris erklärt, dass Biden im Wahljahr mit 81 Jahren körperlich ermüdet sei, was sich in Versprechern und Aussetzern gezeigt habe. Der berüchtigte Debattenauftritt gegen Trump sei direkt nach strapaziösen Europa-Reisen und einem Hollywood-Fundraiser erfolgt. „Ich glaube nicht, dass es Unfähigkeit war. Wäre ich davon überzeugt gewesen, hätte ich es gesagt. So loyal ich Präsident Biden gegenüber bin, meiner Nation gegenüber bin ich noch loyaler“, betont sie.
Mitten im Wahlkampf, nur drei Monate vor der Wahl, zog sich Biden nach der katastrophalen Debatte zurück. Harris wurde seine Nachfolgerin – mit offizieller Unterstützung Bidens und der Parteiführung.
Ungewöhnlicher Weg zur Kandidatur
Die 107 Tage ihrer Kandidatur beschreibt Harris als historisch ungewöhnlich. Doch ihre Loyalität zu Biden blieb eine Konstante: Ob bei Wirtschaft, Außenpolitik oder dem Krieg in Gaza – Harris vermied klare Abgrenzung. Auf die Frage in der TV-Show „The View,“ was sie anders machen würde als Biden, antwortete sie: „Mir fällt nichts ein.“
Am Ende erwies sich diese Linie als fatal. Donald Trump besiegte Harris im November 2024 klar und gewann alle entscheidenden Swing States.