„Kurt Cobain: Montage Of Heck“: Doku feiert Premiere auf dem Sundance-Festival – Dave Grohl taucht im Film nicht auf

Auf dem Sundance Festival feierte am Wochenende eine neue Doku über Kurt Cobain Premiere. "Kurt Cobain: Montage Of Heck" zeigt neben neuen Interviews viele bisher ungesehene Bilder und auch Videos aus dem Archiv der Familie. Nur Dave Grohl kommt nicht zu Wort.

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Auf dem Sundance Festival in Salt Lake City und Park City feierte am Wochenende die bereits mit Vorschusslorbeeren ausgezeichnete Dokumentation „Kurt Cobain: Montage of Heck“ von Brett Morgen Premiere. Wie rollingstone.com berichtet, zeigt der Film, der nach einem Mixtape Cobains benannt ist, viele intime Szenen aus dem Leben des Nirvana-Sängers. Sie sollen ein völlig neues Bild des Musikers zeichnen. Zu sehen sind Heimvideos aus dem Archiv der Familie, Tagebucheinträge, Zeichnungen, Notizbücher und Audio-Ausschnitte von Demos, die bisher noch nicht zu hören waren.

Morgens filmische Betrachtung des Lebens von Kurt Cobain scheint nicht nur für Fans der Grunge-Band ein Ereignis zu sein, wenn man ersten Berichten Glauben schenken mag. Mehr als acht Jahre arbeitete der Regisseur an der Doku. Die Hilfe von Frances Bean Cobain, die auch als Produzentin fungierte und seit einigen Jahren für den Nachlass ihres Vaters verantwortlich ist, ermöglichten erst die Sichtung vieler unbekannter Dokumente. Courtney Love überließ dem Filmemacher ausdrücklich die letzte Schnittfassung und lehnte ein Mitspracherecht ab.

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Herausgekommen ist ein vielschichtiger Blick hinter die Fassade eines Künstlers, der sein Privatleben so gut es ging vor der Öffentlichkeit zu schützen versuchte. Der Film endet zwar mit einem Blick auf Cobain, der dem Publikum dafür dankt, bei dem „MTV Unplugged“-Auftritt seiner Band dabei gewesen zu sein. Doch auch die vielen neuen Erkenntnisse über den Musiker, der sich 1994 das Leben genommen hatte, sorgen angeblich nicht dafür, dass Cobain nun enträtselt oder gar weniger geheimnisvoll wäre.

Während im Film von Tochter Frances Bean über Cobains Witwe Courtney Love, Cobains Eltern bis hin zu Nirvana-Bassist Krist Novoselic alle zu Wort kommen, die den Sänger näher kannten, fällt auf, dass Nirvana-Schlagzeuger Dave Grohl nicht dabei ist.

Der Frontmann der Foo Fighters wurde zwar von Morgen interviewt, doch das erst vor ein paar Wochen. So konnte das Material zunächst nicht in den Film integriert werden, aber der Regisseur zeigte sich bei der Premiere überzeugt, dass dies noch bis zum offiziellen Start des Films am 04. Mai im Programm des Pay-TV-Senders HBO gelingen werde.

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Vor der Aufführung betonte Morgen noch einmal, dass die Dokumentation ohne Francis Bean nicht entstanden wäre: „Sie ist der zündende Funke – dieser Film ist nur für sie! Frances und ich haben immer die gleiche Vision gehabt, was aus all dem werden sollte. Alle Menschen, die irgendwie mit Nirvana zu tun hatten, wollten das hier für Frances machen.“

Nach vielen Jahren des offen ausgetragenen Streits zwischen Courtney Love und Frances Bean Cobain sah man die beiden auf dem Festival zum ersten Mal seit langer Zeit wieder gelassen und liebevoll in der Öffentlichkeit miteinander umgehen. Im Jahr 2009 wurde Love das Sorgerecht für ihre Tochter entzogen. 2012 beschuldigte sie Dave Grohl, gegenüber Frances Bean handgreiflich geworden zu sein. Daraufhin war der Kontakt zwischen Mutter und Tochter  abgebrochen.

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