Nach heftiger Kritik: Pantera spielen doch nicht bei Rock am Ring und Rock im Park

Pantera wurden von den Veranstaltern der Schwesterfestivals Rock am Ring und Rock im Park wieder vom Line-up entfernt — der Grund dafür sind rechtsradikale Äußerungen von Sänger Phil Anselmo aus dem Jahr 2016.

Pantera werden doch nicht Teil des Line-ups von Rock am Ring und Rock im Park im Juni 2023 sein. Der Grund dafür ist eine mehrere Jahre alte Kontroverse um Pantera-Frontmann Philip H. Anselmo. Damit reagieren die Veranstalter auf die teils heftige Kritik der letzten Tage.

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„Die Band Pantera wird nicht wie angekündigt bei Rock am Ring und Rock im Park 2023 auftreten“, heißt es auf den Social-Media-Accounts der beiden Festivals.  „In den letzten Wochen haben wir viele intensive Gespräche mit Künstler*innen, unseren Partner*innen und euch, den Festivalfans, geführt, uns mit der Kritik weiter gemeinsam auseinandergesetzt und uns dazu entschlossen, die Band aus dem Programm zu nehmen.“

 

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Hitlergruß als Grund für Ausladung

Anselmo hatte bei einem Konzert im Jahr 2016 „White Power“ ins Mikrofon gebrüllt und später seinen Arm offenbar zum Hitler-Gruß ausgestreckt. Später entschuldigte sich Anselmo für sein Verhalten, laut eigenen Angaben sei er dabei betrunken gewesen. Pantera, eine der wichtigsten Metal-Bands der 1990er-Jahre, hatten sich 2003 aufgelöst.

Zu einer richtigen Reunion sollte es nicht mehr kommen: Gitarrist Dimebag Darrell wurde 2004 bei einem Auftritt ermordet. Sein Bruder, Schlagzeuger Vinnie Paul starb 2018. Bei der Reunion handelt es sich sozusagen um einen Tribute-Act, bei dem Anselmo und Originalbassist Rex Brown um Gitarrist Zakk Wylde (Black Label Society, ehemals Ozzy Osbourne) und Schlagzeuger Charlie Benante (Anthrax) verstärkt werden. Die Reunion sorgte für viel mediale Aufmerksamkeit.

Kritik an den Veranstaltern und den Toten Hosen

In den letzten Tagen hatten sich viele Internet-Nutzer kritisch über die Teilnahme von Pantera an den beiden Festivals geäußert. Zunächst hatten die Veranstalter erklärt, Pantera trotzdem auftreten lassen zu wollen. „In mehreren Gesprächen wurde uns glaubwürdig versichert, dass Phil Anselmos Verhalten von 2016 in keinem Fall die Ansichten der Band widerspiegelt und er sein Auftreten aufrichtig und tief bereut. Phil Anselmo hat sich mehrfach öffentlich für sein Verhalten und seine Aussagen entschuldigt. Wir haben daraufhin beschlossen, der Band Pantera eine Chance zu geben und somit unzähligen Rockfans den Traum zu erfüllen, das Werk von Pantera noch einmal live zu erleben“, hieß es in dem Statement. Nun hat man seine Meinung geändert.

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Vor allem die Toten Hosen (einer der Headliner) mussten Kritik einstecken, auf den selben Festivals wie Pantera zu spielen  – dabei besteht an der Haltung der Toten Hosen kein Zweifel, hat sich die Band doch immer klar gegen Rechts positioniert. Nun reagieren die Hosen mit zwei Statements. „Um es kurz zu machen: Das Video, das den offensichtlich besoffenen Anselmo 2016 beim Hitler-Gruß und dem Rufen einer rassistischen Parole zeigt, ist abstoßend und widerlich. Auch wenn er sich bald danach für sein unterirdisches Verhalten entschuldigt hat und seitdem beteuert, dass er kein Rassist sei und aus seinem damaligen Verhalten gelernt habe, bleibt die Frage, wie glaubwürdig seine Entschuldigung ist und wie man mit dieser Problematik umgeht“, so die Band um Frontmann Campino.

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