Online-Petition kritisiert neuen Lollapalooza-Standort in Berlin – so argumentieren die Veranstalter

Das Lollapalooza zieht dieses Jahr in den Treptower Park, doch schon kurz nach Bekanntwerden regte sich Protest bei den Anwohnern – sie haben Angst um ihren Park. ROLLING STONE hat mit dem Veranstalter darüber gesprochen, wie man das neue Festivalgelände schützen wolle.

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Mit dem Lollapalooza hat Berlin seit 2015 ein innerstädtisches Festival, das sich sehen lassen kann. Dass die Veranstalter das Event dieses Jahr vom Flughafen Tempelhof in einen Teil des Treptower Parks umsiedeln, stößt einigen Bürgern Berlins jedoch übel auf: Sie fürchten, dass das Lollapalooza den beliebten Park nachhaltig schädigen könnte.

Grünflächen und Bepflanzungen würden durch die Menschenmengen Schaden nehmen, zudem würden die im Park lebenden Tiere gestört, so die Initiatoren einer Online-Petition auf change.org. Ihr Anliegen: Sie wollen den Bezirk Treptow-Köpenick davon überzeugen, dass das Festival nicht im Treptower Park stattfinden sollte.

Lollapalooza2016_Treptower-Park_variante_3

Im vergangenen Jahr gab das Lollapalooza seinen Einstand auf dem ehemaligen Flughafengelände in Tempelhof. Da der Ort in diesem Jahr als Unterkunft für Asylsuchende genutzt wird, musste sich das Festival nach einer Alternative für 2016 umschauen – keine leichte Aufgabe wie Festivalleiterin Fruzsina Szép im Gespräch mit ROLLING STONE betont.

„Wir haben in den letzten Wochen wirklich eng mit dem Senat und der Stadt Berlin zusammengearbeitet. Es ist ein Überbrückungsjahr für uns. Der Bezirk hat uns klar und deutlich gesagt, welche Dinge wir beachten müssen: Es ist eine riesige Grünfläche, die es zu schützen gilt, indem wir unter anderem Umzäunung errichten. Unser Anliegen ist: So wie wir die Grünfläche übernehmen, so werden wir sie auch wieder übergeben, das ist gar keine Frage.“ Dieses Thema sei bislang am häufigsten mit Bezirk und Senat besprochen worden, so Szép.

Für die Veranstalter kam es nicht in Frage, das Lollapalooza ins Umland zu verlagern. „Es gehört zum Konzept des Lollapalooza, ein innerstädtisches Festival zu sein. Es war daher keine Möglichkeit für uns, das Festival außerhalb, weit weg von Berlin zu veranstalten. Es wäre dann nicht mehr das Festival, das es ist und sein soll.“

Für die Sorgen der Anwohner zeigt die Festivalleiterin Verständnis: „Es ist natürlich eine sensible Situation, weil viele Menschen in der Nähe dieses Parks wohnen – für viele ist es IHR Park. Wir möchten mit diesem Festival nichts Böses erreichen. Eine Renaturierung ist Teil unseres Konzepts und wir möchten bei Arbeiten, die der Park darüber hinaus plant, helfen.“ Für Berlin sei das Festival nicht Fluch, sondern Segen.

Festivalleiterin Fruzsina Szép hat Erfahrung mit Großveranstaltungen: Bevor sie die Verantwortung für das Lollapalooza in Berlin übernommen hat, koordinierte sie acht Jahre lang die Abläufe beim ungarischen Sziget-Festival, das ebenfalls im Grünen stattfindet.

Die Veranstalter des Lollapalooza in Berlin wollen mit dem Thema so transparent wie möglich umgehen. In der kommenden Woche sollen daher in einer Pressekonferenz weitere Schritte zum Schutz des Geländes im Treptower Park besprochen werden. Hierfür werden auch Vertreter des Bezirksamts anwesend sein. „Der Bezirk Treptow-Köpenick ist ein toller und strenger Bezirk“, sagt Szép.

2015 holte das Event Musikgrößen wie Muse, Macklemore und Tame Impala in die deutsche Hauptstadt – für dieses Jahr sind bereits Radiohead, New Order, Kings of Leon und viele weitere Acts angekündigt. Das Lollapalooza findet am 10. und 11. September statt.

Lollapalooza
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