Biutiful :: Javier Bardem, Maricel Alvarez

Regie: Alejandro Gonzáles Inarritu Start: 10.3.

Uxbal (Javier Bardem) hat Krebs. Das ist das Erste, was man über ihn erfährt. Doch für eine Behandlung hat er keine Zeit, womöglich nicht mal eine Krankenversicherung. Er lebt vom Geldbündel in der Hosentasche und verdient ein paar Scheine auf Trauerfeiern, indem er die Hinterbliebenen mit dem Geist des Verstorbenen aussöhnt. Außerdem will er das Grab seines Vaters verkaufen, der Friedhof soll einem Bürokomplex weichen. Hauptsächlich vermittelt er aber illegale Einwanderer an Baustellen. Sein schmieriger Bruder vögelt derweil mit Uxbals psychisch labiler und drogenabhängiger Ex-Frau Marambra (Maricel Alvarez), der Mutter seiner Kinder Ana und Mateo, um die er sich rührend in seiner schäbigen Bude kümmert.

„Biutiful“ist „Babel“ in Barcelona, fiebriges, rastloses, düsteres Kino, eine ebenso schmerz- wie leidenschaftliche Odyssee durch die harte, hässliche Realität. Asiatische Familien werden von Menschenhändlern im Keller eingepfercht. Afrikanische Straßenhändler hausen wie in ihrer Heimat in Slums. Polizisten sind korrupt. Alles zeigt Inárritu mit brutaler Beiläufigkeit, lässt aber gerade in Momenten ohnmächtiger Verzweiflung eine Zärtlichkeit aufblühen, die sich auch in Bardems tieftraurigen Augen ausdrückt. Bedrückt sieht man ihm beim Sterben zu, wie er Blut spuckt, sich vor Pein windet und dennoch bis zum letzten Atemzug alles zu regeln versucht. Das Leben war nicht gut zu ihm. Wer anderes von sich behaupten kann, sollte dieses unvergesslich intensive, für den Oscar nominierte Drama mit Demut sehen.

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