Bruce Cockburn :: Small Source Of Comfort

Geglücktes Spätwerk des kanadischen Songdichters

Der viertbeste Songdichter Kanadas ist in bestechender Verfassung: Zwischen Witz und Wehmut, Hohn und Wut schwanken auch diesmal seine Songs, ergänzt durch einige Instrumentalstücke. „My name is Richard Nixon, only now I am a girl/ Now you can call me Rose“, ätzt der einst sehr ernsthafte Barde. Die gewohnte Zeitkritik hat Bruce Cockburn hier ausgerechnet in zwei Instrumentals gelegt – also in deren Titel: „Lois On The Autobahn“ ist eine muntere Fiedelei, „Comets Of Kandahar“ eine konzentrierte Gitarrenarbeit. Rein musikalisch hat ja noch niemand den Afghanistan-Krieg kommentiert.

Selten war Cockburn besser als bei der wie ein schleichender Tango verschleppten Ballade „Radiance“, selten eindringlicher als bei „Called Me Back“ und „Each One Lost“. „Driving Away“ ist innige, herzzerreißende Sehnsucht – eines der besten Stücke Cockburns überhaupt. Die weltmusikalischen Anleihen sind auf „Small Source Of Comfort“ sehr zurückgenommen und erlauben den unverstellten Blick auf den Songschreiber, der mit stoischer Lässigkeit zwischen Folk und Rock vermittelt. Einen der letzten großen Klassiker kann man auch am Beispiel seiner jüngsten Platte kennenlernen. Das ist diese. Und sie ist eine sprudelnde Quelle des Trostes. (True North) Arne Willander