Crash Tokio – We Are Plastic

Ja, aber. Wobei man mit Crash Tokio bestimmt eine Band hat, die einen bei Konzerten in den Jugendzentren und Kleinbühnen dieser Republik gefällig bei Laune halten mit ihrem Powerpop, der rechtschaffen ungestüm nach vorn prescht. Dabei zeigen sich die vier gewitzt genug, um mit manchem Gitarrengewuchte wie einst bei den Sweet eine schöne Referenz an die eigene Sache einzutüfteln, und freundlicherweise haben sie für das Gemüt auch die zwei, drei Balladen parat, bei denen man wenigstens mal nach dem Feuerzeug suchen möchte, ohne es gleich auszupacken. Weil das dann doch wieder zu doof wäre. Also unbedingt eine Sache für den kleinen netten Spaß genau da, wo sich die Sache entscheidet, live. Das alles ja.

Aber die Frage ist doch, ob man das wirklich bei sich zu Hause braucht, wo das dann eher bemüht klingt und angelernt. Natürlich haben Crash Tokio brav alles genau so richtig gemacht, dass niemand irgendetwas einwenden könnte dagegen, dass auch sie sich jetzt den Traum von einem richtigen Album erfüllt haben. Schön für sie. Aber das muss ja nicht unser Traum sein.

Empfehlen darf man “ We Are Plastic“ allerdings allen Fans von Miles, weil deren Bassistin Nina Kränsel auch bei Crash Tokio mit dabei ist, und für einige Fragen ist deren Platte doch gut. Zwei wenigstens: Welchen Gefallen sich damit das Hamburger Tapete-Label eigentlich tun wollte, wo man ansonsten mehr das deutschsprachige Pop-Lied pflegt. Und ob man sich nicht vielleicht doch wenigstens ein The Knack-Album zulegen sollte.

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