Das Leben der Anderen :: F.H. v. Donnersmarck (23.3.)

Für den Wettbewerb der diesjährigen Berlinale ist sein Regiedebüt abgelehnt worden, beim „Deutschen Filmpreis“ gilt es als Favorit: Mit seiner Stasi-Story hat Florian Henckel von Donnersmarck zwar nicht ein visuell originelles Kunstwerk inszeniert, dafür aber einen fesselnden und emotional mitreißenden Polit-Thriller. Der biedere, leidenschaftslose Stasi-Beamte Wiesler (Ulrich Mühe) soll auf Befehl des widerlichen Karrieristen Grubitz (Ulrich Tukur) im Ost-Berlin Mitte der 80er Jahre den Dramatiker Dreymann (Sebastian Koch) und dessen Freundin Christa-Maria (Martina Gedeck) ausspionieren. Mit Block und Bleistift lauert er unscheinbar an jeder Hausecke und notiert sich jede Kleinigkeit (etwa Geschlechtsverkehr?), verwanzt dann die Wohnung. Doch während er das streitbare, sinnliche Leben des Künstlerpaares belauscht, wird ihm seine verlogene, einsame Existenz deutlich und er trifft eine riskante Entscheidung. Donnersmarck führt präzise und subtil die Obzönität des DDR-Überwachungsstaates vor, zeigt Brüche in Biographien und Ideologien und kann sich dabei auf famose Darsteller verlassen allen voran Mühe mit seinem leerem Blick.

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