Jet – Get Born :: EastWest
Der „NME“ hat Jet sofort ins Herz geschlossen – sie als „die Australian Oasis“ bezeichnet, als einzig legitime Stones-Epigonen, als „clever buggers“. Aber die vier würden wohl nur bei letzterem zustimmen. Ihnen ist der Hype ein bisschen peinlich, und sie wollen auch nicht nächste Woche schon wieder vergessen sein. Jet haben langfristig geplant, und das hört man ihrem Debüt „Get Born“ durchaus an. Das ihre Lieblingsbands Rolling Stones, Beatles und The Who heißen, freilich ebenso. Es gibt Schlimmeres – und die Black Crowes haben aus solchen Vorlieben schließlich auch eine lange Karriere gemacht.
Jet rocken, ohne sich darum zu kümmern, wo dieses oder jenes Riff geborgt sein könnte, und Nie Cester singt dazu von Frauen und Kneipenabenden und Sehnsucht und Sünden. „Rollover DJ'“, „Are You Gonna Be My Girl“, „Get Me Outta Here“ – das sind Hymnen ans Leben, die grooven und hämmern und einen immer dazu verleiten wollen, die Arme hochzureißen und albern zu tanzen. Dave Sandy hat diese Songs schön transparent produziert, dennjet brauchen keinen modemverwaschenen Sound („Matsch gehört zu Festivals, nicht auf Platten!“) – man darf sie ruhig richtig hören.
Das vielleicht Schönste an Jet ist aber, dass sie keine Angst vor ganz rührenden Balladen haben, in denen fast Lennon aufersteht („Look What %u’ve Done“) oder die Kinks aus der Entfernung grüßen. Die paar überflüssigen Klischees („Cold Hand Bitch“-.) überhört man dafür großzügig. „Brown Sugar“war auch nicht gerade geistreich.