Land Of Plenty :: Start: 7. 10.

Amerika hat alles im Überfluss. Waffen, Wahnsinn, Wolkenkratzer, Patriotismus, Stolz und Idealismus, Innovationen und Rückständigkeit, Reichtum und ebenso große Armut. Die Gegensätze dieses Landes sind Legende. Und weil sie eigentlich nie wirklich zu fassen waren, bringt Wenders sie im Nachdenken über die Wurzeln und Folgen von 9/11 in zwei letztlich klischeehaften Personen zusammen. Der Vietnaminvalide Paul (John Diehl), den der Einsatz von Dioxin geschädigt hat, will Amerika vor Terroristen schützen. In einem klapprigen Van observiert er die Straßen, sein Kopf ist voll mit Vorurteilen und Verschwörungstheorien. Seine Nichte Lana (Michelle Williams) hingegen glaubt voller Naivität an Gott und das Gute in allen Menschen und arbeitet in einem Obdachlosenheim von Los Angeles. Als ein anonymer Araber erschossen wird, vermutet Paul dahinter eine Al-Qaida-Zelle, während Lana für ein Begräbnis die Verwandten herausfinden will. Wenders spielt Pauls Paranoia nicht gegen Lanas Optimismus aus, sondern zeigt mit Wehmut und bitterem Witz die Ratlosigkeit Amerikas. Verständnis für die Haltung beider empfindet man indes nicht.

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