Miles Don’t Let The Cold In :: Indigo

Tobias Kuhn ist ein guter Mensch. Er kennt sich aus mit The Who und AC/DC, findet Scott Walker nicht zu gestelzt seine Lieblings-Beach Boys-Alben sind „Surfs Up“ und „Holland“, bestimmt auch „Sunflower“, wenn man noch mal nachfragen würde. Er singt und spielt Gitarre bei Miles, der Würzburger Band, die vor ein paar Jahren mit ihrem wirklich fabelhaften Power-Pop auf „The Dayl Vanished“ das nächste große Ding nach The Notwist werden sollte. Doch das Leben wollte es anders.

Während Weilheim der Konkurrenz enteilte, brachten Miles noch eine Platte heraus, die internationaler, mannigfaltiger, poppiger war, aber außerhalb Japans nicht so recht funktionieren wollte. Man legte sie dann auch nicht so oft auf. „Don’t Let The Cold In“ kommt nach drei Jahren Pause, es gab Streit, eine Frau ist hinzugekommen, natürlich spielt sie Bass. Das Cover: schlicht, schattig. Die Musik: spröder als zuletzt, mehr Rock, die Balladen holen weiter aus. Das hoppelnde Banjo in „King Of The Bees“ sollte man gehört haben, auch das bedrückende Klavier im Titelstück und „Give It Away“, das mehr nach den Foo Fighters klingt als die Foo Fighters selbst. Bei „Stranger“ brüllt ein riesengroßer Chor, Freunde und Bekannte von Readymade, Slut und Virginia Jetzt! sind dabei, alles eine große Familie.

Kuhn kann immer noch die großen Refrains wie in „Teenage Dreams“ und „Don’t Give Up“ schreiben, und wahrscheinlich liebt er sogar die Posies. Schwer zu sagen, ob es wieder klappen wird mit „Don ‚t Let The Cold In“, nachdem Garagenrock alles andere plattge The Beatles von Maik Brüggemeyermacht hat Falls nicht, wird Kuhn eben der Brian Wilson von Unterfranken.

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