Als Capitol unlängst seine Vaults für Vinyl-Reissues öffnete, geschah das als Geste des guten Willens gegenüber der wachsenden Anzahl von Klangpuristen, die nunmal analog reproduzierte Töne bevorzugen. Zwei Dutzend Alben waren angedacht, streng limitiert, doch inzwischen wächst das Programm stetig, die Auflagen steigen, die Nachfrage freilich auch. Weshalb es gilt, schnell zuzugreifen, erst recht, wenn […] mehr…
Was sich hier in fast 100 Minuten auf den sechs Seiten dreier LPs spreizt, war im Kontext der Festivalerfahrung fraglos far out, lädt indes als Tonkonserve nur ausnahmsweise zu Instant Replay ein, etwa mit dem deftigen Blues-Workout „Red House“, dem erfrischend heftigen „Fire“ und natürlich mit der Dekonstruktion des „Star Spangled Banner“. Dazwischen lässt Jimi […] mehr…
Er gab gerne den Redneck in den Filmen mit seinem Kumpel Burt Reynolds, aber im Gegensatz zu denen von Randv New man („We don’t know our ass from a hole in the ground…“) auch gern den Spaßvogel. Ein good old boy, der als Session-Crack viele Jahre gern anderen weit prominenteren Kollegen an der Gitarre zu […] mehr…
Das Debüt der New Yorker – edel verpackt, immer noch einzigartig Es sind ein paar seltsame Vögel, die einen da vom Cover aus angucken: Streber mit zu großen Brillen, zu engen Pullundern und unmöglichen Frisuren. Das dominante Himmelblau drückt die Band fast aus dem Bild. Bestimmt waren die Vier stets die Letzten beim Aufstellen der […] mehr…
Die Achtziger sind jetzt auch schon seit fast 20 Jahren vorbei, aber Steve Vai kratzt das offensichtlich nicht. Er gniedelt unbeirrt weiter, hier fast drei Stunden lang. Beim Konzert in Minneapolis aus dem Jahre 2007 sieht man zunächst die fluoreszierende Gitarre, daran hängt der alterlose Vai, die beiden sind immer im Mittelpunkt. Manche Bandmitglieder dürfen […] mehr…
Ach, einmal so zufrieden wie Jack Johnson sein. Der Songschreiber reist durch Europa und freut sich über all die Zuschauer, die er auf Wiesen und in Amphi-Theatern sieht. Blitz und Donner können dem Naturburschen nichts anhaben, er singt nach kurzer Unterbrechung weiter seine sanften Weisen, als surfte er in Gedanken auf der schönsten Welle Hawaiis. […] mehr…
Das genaue Konzept dieses Programms bleibt auch nach Ansicht rätselhaft: Die Kaas singt Lieder der großen Diven, zuvörderst also aus den 30er und 40er Jahren – das stimmt insofern nicht ganz, als ja auch die Diven vor allem Lieder andere Diven sangen und ein Chanson von Hildegard Knef natürlich nicht in die avisierte Ära passt. […] mehr…
„All Of Everything, Erased“ heißt das erste Stück. Das klingt nicht gut. Doch Kevin Devine singt zwar von Tod und Teufel, aber seine immer noch so sanfte Stimme erzählt eine ganz andere Geschichte, und am Ende jubiliert er fast: „Oh what a joy/ To be free.“ Devine hat die inzwischen fast übliche Karriere hinter sich: […] mehr…
Natürlich ist es ungerecht, die Platten dieser beiden Songschreiber gemeinsam zu besprechen, weil sie zufällig zur selben Zeit erscheinen. Andererseits werden sie in den sogenannten Feuilletons eher gar nicht rezensiert. Das passt zu einigen Sottisen auf dem Album von Heinz Rudolf Kunze, an deren Ende er fragt, weshalb eigentlich alles immer beschissener werden muss nur […] mehr…
„This is not a show!“ Die Ansage steht am Beginn dieser Aufzeichnung wie eine Warnung. Aber wann wäre bei R.E.M. je etwas Show gewesen? Die fünf Auftritte im Olympia zu Dublin waren allerdings tatsächlich keine gewöhnlichen Konzerte, sondern eine Art Probe. 2007 schlug sich das Trio noch mit den neuen Songs herum, die dann zum […] mehr…
Obwohl die Rhythm-Section noch dieselbe ist und Thorogood in den 30 Jahren seither keine Slide-Licks verlernt hat, haben die sechs neu aufgenommenen Boogie-Tracks hier nichts mehr vom Feuer der Anfangsjahre, während die sechs übrigen bereits veröffentlichten Platten entstammen. Schnöde. -emd The Brian Setzer Orchestra 3,0 Songs From Lonely Avenue Sein letztes Album war Pompadour mit […] mehr…
Der Weg führt vorbei am pastell erblühenden Flieder, an den Vogelscheuchen, die die Spatzen nicht vertreiben können, an den Weizenfeldern, durch die der Herbstwind seine Schneisen zieht, und an winterlich verschneiten Pfaden. Wie ein impressionistischer Maler entwirft Brett Anderson auf „SlowAttack“ mit sanften Pinselstrichen Stimmungsbilder aus den vier Jahreszeiten. Anderson sieht sich dabei in der […] mehr…
Dylans Karriere – so die Legende – ist voller seltsamer, nicht erwartbarer Kehren. Erst wurde er elektrisch, dann Country, dann kurzzeitig Christ. Und jedes Mal gab es einen Aufschrei. So auch jetzt. Ho ho ho, macht die Gemeinde, denn Bob Dylan wird nun Weihnachtsmann. Bereits Anfang Oktober, in der Woche des jüdischen Laubhüttenfestes (in den […] mehr…
Wenn du mit mir Schluss machst. Wenn du mich begräbst. Wenn du mich vermisst. Sag kein Wort. Werde mich los. Ertränke mich. Suche nicht nach mir. Berühre mich nicht. Besuche mich nicht. Sag kein Wort. Schließ Deine Augen. So weit Paul (Pall) Jenkins in „When You Finish Me“ zu Klavierspiel und flirrenden Streichern. Dann tönt […] mehr…
Newton Faulkner hat es einem nicht leicht gemacht mit seinem Debüt, „Handbuilt By Robots“ (2007). Der Mann kam einem sympathisch vor, Gitarre spielen konnte er auch. Doch die Platte dazu schien trotz der gelegentlich guten Songs zweidimensional und oberflächlich. Zu wenig Zeit, sagt Faulkner jetzt und will mit diesem Album alles besser machen. „Rebuilt By […] mehr…