Kann mir bitte mal jemand einen wirklich tiefgreifenden Unterschied erklären zwischen Maximo Park, Franz Ferdinand und den Dirty Pretty Things? Für mich klingen diese smarten Brit-Rocker alle unverschämt ähnlich, im Prinzip so wie The Strokes vor sieben oder acht Jahren. Nein, sagen Sie jetzt nichts! Wir wollen keine Erbsen zählen, sondern ernsthaft bedauern, dass es […] mehr…
Hoodoo Man Blues Ebenfalls in den Genuss eines 45rpm-Mastering von Kevin Gray auf zwei LPs kommt mit „Hoodoo Man Blues“ eine der frühesten und bis heute vitalsten Sessions einer Gattung, die als Chicago Blues firmiert und bis Mitte der 60er Jahre fast nur auf Singles zu Hause war, weil nur die in Jukeboxen passten, die […] mehr…
Julian „Cannonball“ Adderleys einzige LP für Blue Note gehört zu den Juwelen des an Schmuckstücken nicht eben armen Labels. Miles Davis, in dessen legendärem Quintett Cannonball die Alto-Akzente zu Tranes Tenor gesetzt hatte, gab sich die Ehre, Hank Jones spielte Piano, und die Rhythm Section aus Sam Jones und Art Blakey sorgte für gehörig Spannung […] mehr…
Letzteres gilt natürlich auch für dieses 75er Album von Linda Ronstadt, dessen Hits „Heat Wave“ und „Tracks Of My Tears“ zu den schwächeren Cuts zählen. Highlights finden sich einige, darunter Neil Youngs „Love Is A Rose“, Lowell Georges „Roll Um Easy“ sowie das durch Emmylous Harmonies geadelte, herzergreifende „The Sweetest Gift“. Nur Peter Ashers allzu […] mehr…
Die Liner Notes zu diesem Set versteigen sich zu der Behauptung, Charlie Feathers sei endlich vom „Mainstream“ akzeptiert worden, seit Quentin Tarantino seine Aufnahme von „That Certain Female“ im „Kill Bill“-Soundtrack verwendete. Ob Tarantino-Filme ihrerseits mittlerweile echt Mainstream wurden, sei mal dahingestellt. Tatsache ist: Das Rockabilly Revival von 1974, in dessen Verlauf die auch auf […] mehr…
Manche Platten altern besser als andere. Gelegentlich ertappt man sich bei dem Gedanken, dass man bestimmte irgendwie überschätzte, dann wieder dämmert die Erkenntnis, dass man das eine oder andere Album womöglich doch verkannte. Im Fall von Beth Ortons Langspiel-Debüt darf man auch schon mal hin und her gerissen sein. Der ganze elektronische Zierrat hier —- […] mehr…
Das Debüt mit viel Schnickschnack in allen Formaten Bei Pearl Jam lief fast nie etwas nach Plan. Da ist es konsequent, dass das opulente Reissue von „Ten“ krumme 18 Jahre später erscheint. Tatsächlich will die Band bis zu ihrem 20. Jubiläum 2011 all ihre Alben in Neuauflagen veröffentlichen, dies ist also nur der Anfang —und […] mehr…
In den 80er Jahren schwärmten nicht wenige Obskurantisten von oder psychedelischen Zweit-ldentität von XTC mehr als von der eigentlichen Band. 1985 erschien das Mini-Album „25 O’Clock“. zwei Jahre später „Psonic Psunspot“, dazwischen lag „Skylarking“. Andy Partridges Gesang bleibt auch in der überkandidelten Instrumentierung unverkennbar, und das charakteristische Vogelzwitschern hört man ebenso. Sixties-Pychedelia als lustvolle quasi-wissenschaftliche […] mehr…
Der größte Klassiker fehlt hier: „Steve McQueen“ aus dem Jahr 1985. das wichtigste Album von Prefab Sprout (und wahrscheinlich jenes Jahres). Statt dessen: das seltsam ungelenke Debüt „5woon“(3,5) von 1984. die schwärmerischen Musical-Stücke auf „From Langley Park To Memphis“ (1988, 4), die wundermilden und träumerischen „Protest Songs“ (1989, 4), aufgenommen vor „Langley Park“, das ambitiös-verquaste […] mehr…
Miles Davis und Janis Joplin, Simon & Garfunkel und Sly Stone, Laura Nyro, Bob Dylan und Billy Joel widmete Clive Davis in seiner Autobiografie „Inside The Record Business“ viele Seiten. Erwähnt wurden da sogar auch schon mal Quicksilver Messenger Service, Randy Newman und Humphrey Bogart. Nur Moby Grape nicht ein einziges Mal. Die muss er […] mehr…
Alles makellos: der Sound, die Stimme, die Frisur. Stevie Nicks macht keine Fehler mehr, das ist ein bisschen ermüdend. Die drei Background-Sängerinnen und die Gitarristen Waddy Wachtel und Carlos Rios begleiten sie perfekt, „Dreams“ und „Landslide“ reißen sie immer noch zu langen Geschichten hin, über Fleetwood Mac. Sly Stone oder Daddy. Als sie am Ende […] mehr…
Als Craig Finn nirgends mehr eine smarte Rockband fand, gründete er schnell selbst eine. Angeblich hatten The Hold Steady keine Ambitionen, sie wollten nur Bier trinken und spielen. Aber diese 55minütige Dokumentation erzählt eine andere Geschichte: Von London bis Texas, von Kalifornien bis Minnesota begeistern sie in ausverkauften Hallen mit ihrer „Erwachsenenmusik“ – den gewitzten […] mehr…
Die Goldene Box mit Fernseh-und anderen Auftritten der Miracles, der Supremes, der Temptations und von Marvin Gaye zu den vier DVDs mit wunderbarer Musik und einstudierten Gesten kommt eine Art Kulturgeschichte der Anzüge, Kostüme und Dekors von den frühen 60er bis in die 80er Jahre. Stevie Wonders Auftritte geraten stets zu Wunschkonzerten und Mitsing-Spektakeln der […] mehr…
Famose Balladen, torkelnde Hymnen (und ein paar Hobo-Klischees) Wer den Blitzeinschlag-bedingten Aussetzer auf dem Debüt manieristisch fand, muss jetzt ganz stark sein; Denn auch auf diesem dritten europäischen Felice Brothers-Album (man sagt übrigens Feliehs. nicht Fälliss) wird mit Hobo-Klischees wenig sparsam umgegangen: „Memphis Flu“ etwa ist eine Lagerfeuer-Saufparty, eine ins Groteske überbetonte Country-Pastiche. Und auch […] mehr…
Mit Sünden kennt sich Tori Arnos aus. Hätte sie je Angst davor gehabt, Anstoß zu erregen, wäre sie wohl nicht auf die Idee gekommen, sich für ein Foto ein Ferkel an die Brust zu legen. Immer wieder schlüpfte die Sängerin in seltsame Kostüme und suchte sich für ihre Stücke neue Perspektiven. Doch obwohl der Titel […] mehr…
Die vor allem für heimische Gewächse immer sehr begeisterungsfähige englische Musikpresse feierte das Trio für ihr Debüt „We’ll Live And Die In These Towns“ als die neuen „working class heroes“. Kein Schelm, wer an The Jam dabei dachte. Zumal sich Sänger, Gitarrist und Songschreiber Tom Clarke Paul Wellers dreckigen Prolo-Dialekt nicht erst erüben musste, den […] mehr…
Ein modernes Disco-Album aus der Rock-Perspektive Werden wir in drei Monaten noch einen Job haben, ein Dach über dem Kopf, ein gültiges Premiere-Abo? Fragen, die die Welt bewegen. Das Schlimmste: Nicht einmal Peer Steinbrück kennt die Antwort! Die Yeah Yeah Yeahs haben jetzt immerhin eine Interimslösung parat: „Off with your head/ Dance ‚til you’re dead“ […] mehr…
Moderner Folk und Crooner-Jazz, hoffnungslos romantisch Wenn Sie nicht mehr wissen, dass Eddi Reader eine sehr gute Sängerin ist, gucken Sie ruhig mal eine halbe Stunde auf You-Tube nach. Dieses Erbe ist reich, die schönen Anlässe zahlreich. Man braucht nicht bis zu Fairground Attraction zurückgehen. und ein keltischer Traditionalist muss man ebenso wenig sein, um […] mehr…