Pedro The Lion – Achilles Heel

Schon immer kreisten die Songs des bibeltreuen David Bazan zwischen Himmel und Hölle. Er weiß, dass Gott zwar nicht würfelt, dafür aber sehr gut Versteck spielt und in der Hölle des Alltags meist nur schwer auszumachen ist. Paradiesisch waren die Alben seiner Band Pedro The Lion jedenfalls nie. Die Songs brodelten, schleppten sich quälend vorwärts oder brummten unheilvoll. Abgründig waren die Geschichten – wie zuletzt etwa auf dem dräuenden „Control“.

Auch auf „Achilles Heel“ lamentiert Bazan wieder über die Hölle auf Erden, erzählt in einem Song aus dem Kopf eines Mörders und ist sich in einem anderen sicher, dass das Neugeborene zurück in den Bauch der Mutter kriechen würde, wenn man ihm erzählte, wie es hier zugeht, dass es zum Glück auch dann nicht reicht, wenn man, wie der Klassenkämpfer in „Simple Plan“, alle Kämpfe erfolgreich gekämpft hat. Denn Bazan kennt seinen Blaise Pascal. Am Ende sitzt einer seiner Protagonisten betrunken und allein in der dunklen Bude und erinnert sich an einen Ausspruch seines Vater: In der Hölle gibt’s keine Flamme, nur einen Platz in der ersten Reihe, von dem aus man sehen kann, wie die Liebste die Koffer packt und für immer verschwindet.

Die Welt in David Bazans Texten ist trostlos. Doch die Musik, die diese lakonisch erzählten Geschichten begleitet, scheint dieses Mal die Trauer aufzuheben. Die ein oder andere Gitarrenlinie strebt gar Richtung Himmel, auch wenn sie natürlich auf halbem Wege von Bazans Stimme, die noch nie so sehr nach Evan Dando klang, auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt wird.

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