Probot – Probot

Es ist ja herzerfrischend, wie sehr Dave Grohl – dank Nirvana und Foo Fighters in Alternative-Kreisen auf ewig mit dem Stempel „glaubwürdig“ versehen – sich hinter seine Lieblingsmusik stellt, ohne Rücksicht auf Verluste. In Wahrheit ist er Metaller. Man hätte es sich ja denken können: die langen Haare, die Tätowierungen. Das kommt ja nicht von ungefähr.

Jetzt, da er nichts mehr zu verlieren hat, traut sich Grohl, seine geheime Leidenschaft endlich wieder auszuleben. Aber wie. Probot heißt das Projekt – lange angekündigt, auf dem Papier eine sichere Sache: Grohl kontaktierte seine alten Helden, die zu seinen Songs singen, grölen und schreien sollten. Wie Weihnachten sei es gewesen, später das fertige Produkt zugeschickt zu bekommen, erzählt er jetzt. Anscheinend trifft man sich heute nicht mehr in Studios – man fed-ext einfach. Mit gemischten Ergebnissen. Lemmys „Shake Your Blood“ ist ein stampfender Metal-Brecher, der sich von Motörhead nur durch die exzessiven Drums unterscheidet. King Diamonds Falsett ist markerschütternd wie eh und je, auch Wino gibt alles. Aber die Hoffnung, das Grohls Songschreiber-Talent all das zusammenhalten kann, platzt schnell. Stringent klingt „Probot“ nicht, eher wie ein gutes 80er-Jahre-Gedächtnis-Mix-Tape, das unbedingt beweisen will, dass Thrash und Hardcore und Heavy Metal doch ihre Berechtigung hatten. Die gute Absicht zählt.

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