The Golden AgeOf American Rock’n’Roll Vol. 8
Fast vergessene Evergreens, obskure Hochkräter und detaillierte Chronik Kennt irgendwer noch Fernwood Records? Das winzige Indie-Label in Memphis gehörte einem Fernfahrer namens Wallace. Der verpflichtete einen gewissen Thomas Wayne (der jüngere Bruder von Johnny Cashs Gitarristen Luther Perkins) für die Aufnahme einer traurigen Ballade mit dem Titel „Tragedy“. Und da Elvis gerade in der Armee seinen Dienst tat, konnte er Bill Black und Scotty Moore als Begleitmusiker anheuern. Ende Januar 1959 kam diese Single erstmals in die Hitparade, am Ende bis auf Platz fünf, und in den Hot 100 blieb sie lange 19 Wochen. Es blieb die Sternstunde in Waynes kurzer Karriere.
„Tragedy“ ist eine von 30 für diese neue Folge der besten Oldies-Serie aller Zeiten wieder ausgegrabenen Aufnahmen. Das bewährte Rezept ist dasselbe geblieben: Knapp ein Drittel sind bekanntere Evergreens, der Rest eher obskure, aber kaum weniger hochkarätige Songs. Wobei Doo Wop- und Balladen-Aufnahmen hier überwiegen. Jedermann bekannt sein dürften Hits wie Johnny Prestons „Running Bear“ und „Speedoo“ von den Cadillacs (wenigstens in der Neuaufnahme von Ry Cooder!) oder „Gee“ von den Crows. Wahre Trouvaillen aber sind viele fast vergessene Singles dieser Ära, deren Geschichte in den Liner Notes so detailliert wird, dass die 24-seitige Broschüre eine profundere Informationsquelle zu Songs und Interpreten ist als noch so dicke Lexika. 4,0