Thurston Moore: Rock N Roll Consciousness (Kritik & Stream) - Rolling Stone






Thurston Moore Rock N Roll Consciousness



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Klingt kurios: Der Noise-Veteran ließ sein Album von Paul Epworth einrichten, dem Adele-Produzenten. „Kurios?“, fragt Thurston ­Moore im Interview (auf rollingstone.de) ­zurück. „Pauls Londoner Church-­Studio ist einfach großartig!“ ­Moore ist also nicht an Produzenten-Bios interessiert – ihm geht’s um Aufnahmetechnik. In nur fünf Stücken, teils Zehnminüter mit langen Instru­mentalpassagen, breitet er nun sein „Rock-N-Roll-Bewusstsein“ aus.

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Der 58-Jährige versteht dies als quasibuddhistisch, er glaubt an die reinigende Wirkung von Wiederholungen – bei ihm halt mit krachen­den oder schleichenden Melodien. Sonic-Youth-Kollege Steve Shelley nutzt dafür sein neues, beinahe schon militärisch-metrisches Schlagzeugspiel („Cusp“). Gitarrist James Sedwards durchbricht die Einheit mit Bluessoli („Exalted“), die Epworth als Gegenpol zu ­Moores Drei-­Akkorde-Punk aufbaut. Der singt von „smoking ghosts“ und „sil­houettes that fall from ­grace“. Ein fast transzendentes Gefühl entsteht. Derart zielsicher wirkte er seit dem Ende von Sonic Youth noch nie.

Thurston Moore in Interview:


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